“Berlin 1933-1945. Zwischen Propaganda und Terror” – unter diesem Titel zeichnet die Ausstellung den Weg der Stadt von der linken Hochburg zur Hauptstadt des Dritten Reichs nach.
Auch 65 Jahre nach Ende der nationalsozialistischen Herrschaft habe es bisher noch keine Gesamtdarstellung zur Geschichte Berlins der NS-Zeit gegeben, sagte der Direktor der Dokumentationszentrums, Andreas Nachama. Durch die Zersplitterung wichtiger Aktenbestände wegen der Teilung der Stadt seien lange Zeit wichtige Dokumente nicht zugänglich gewesen.
Der Historiker gehörte zu den Gründern der Bürgerinitiative, die 1987 das Gelände als provisorischen Informationsort erschlossen hatte. In dem Provisorium im Kellergraben wurde auf Holztafeln das gesamte NS-Terrorsystem dargestellt. Diese Ausstellung ist jetzt in dem am 8. Mai eröffneten Dokumentationszentrum zu sehen.
“Es ist ein Traum, die Wilhelmstraße gehört uns”, schrieb der Berliner NSDAP-Gauleiter Joseph Goebbels am 30. Jänner 1933 in sein Tagebuch. Den Nationalsozialisten war es gelungen, im “roten” Berlin Fuß zu fassen und die Stadt zum politischen Zentrum ihrer Herrschaft auszubauen. Hier hatten nicht nur alle Ministerien ihren Sitz, hier etablierten die Nazis später auch die wichtigsten Terrorbehörden. In der Reichshauptstadt entstanden auch die Pläne zur Eroberung eines “Weltreiches”: Berlin sollte zur “Welthauptstadt Germania” ausgebaut werden.