Es gebe keine Gefahr durch Tsunamis (Flutwellen), berichtete der japanische Fernsehsender NHK.
Das Erdbebenzentrum lag in 70 Kilometern Tiefe in der Bucht von Tokio. Hochhäuser in der Millionen-Hauptstadt gerieten durch die Erschütterung ins Wanken. Der Betrieb von Hochgeschwindigkeitszügen in der Region Kanto, zu der Tokio gehört, wurde vorübergehend gestoppt. Japan ist eines der am stärksten von Beben bedrohten Länder der Welt.
Die Erschütterung ereignete sich am Vorabend des Jahrestages der Erdbebenkatastrophe von 1923. An jenem 1. September waren 145.000 Menschen in ihren brennenden Häusern ums Leben gekommen, als ein Erdbeben der Stärke 7,9 auf der Richterskala Tokio und weite Teile im benachbarten Yokohama in Schutt und Asche legte. Stadtviertel für Stadtviertel fielen der Feuerwalze zum Opfer. Es war die verheerendste Erdbebenkatastrophe in der japanischen Geschichte. Jedes Jahr zum Jahrestag des so genannten Kanto-Bebens strömen Millionen von Einwohnern zu landesweiten Erdbebenübungen.
Ebenfalls am Donnerstag erschütterte ein kräftiges Seebeben die Region der ostindonesischen Molukken-Inseln. Über Schäden, Opfer oder einen nachfolgenden Tsunami durch den Erdstoß der Stärke 6,1 wurde zunächst jedoch nichts bekannt. Das Epizentrum lag nach Angaben des indonesischen Amts für Meteorologie und Geophysik etwa 80 Kilometer unter dem Meeresboden rund 200 Kilometer südlich von Manado, der Hauptstadt der Nord-Insel Sulawesi. Erst am Dienstag hatte ein Beben der Stärke 6,4 die Region heimgesucht.
Das riesige Inselreich Indonesien wird jedes Jahr wegen seiner Lage in einer seismisch äußerst aktiven Zone, dem so genannten Ring aus Feuer, von hunderten von Beben erschüttert. Die wenigsten richten allerdings größere Schäden an.