An den Gesprächen sollten auch die Vertreter Chinas, Südkoreas und Russlands teilnehmen, sagte Japans Außenminister Taro Aso am Montag nach einem Treffen mit den US-Staatssekretären Nicholas Burns und Robert Joseph in Tokio. Nordkorea wurde zu der Runde nicht eingeladen. Das Treffen solle am Rande eines Asien-Pazifik-Gipfels in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi stattfinden.
Nordkorea hatte vergangene Woche einer Wiederaufnahme der seit einem Jahr auf Eis liegenden Gespräche über sein Atomprogramm zugestimmt, dafür allerdings Bedingungen gestellt. So forderte die Regierung in Pjöngjang am Wochenende, dass Japan nicht mehr teilnehmen solle.
Nordkorea hatte am 9. Oktober erstmals einen Atomtest unternommen. Seitdem bezeichnet sich das international isolierte und kommunistisch geführte Land als verantwortungsbewusster Atomwaffenstaat. Der UN-Sicherheitsrat verhängte daraufhin Sanktionen gegen das Land.
Unterdessen verteidigte Südkoreas Präsident Roh Moo Hyun die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Nordkorea erneut gegen zunehmende Kritik. In einer Rede an die Nation bekräftigte Roh am Montag, ungeachtet des weltweit kritisierten Atomtests in Nordkorea vor einem Monat an den Prinzipien der Annäherungspolitik Seouls zum stalinistischen Nachbarland und damit auch an den wichtigsten gemeinsamen Wirtschaftsprojekten festhalten zu wollen. Roh nannte zugleich den Atomtest eine unannehmbare Provokation, die die Hoffnungen der Koreaner und der internationalen Gemeinschaft auf eine kernwaffenfreie (koreanische) Halbinsel zerstört hat.
Das Tourismusprojekt am Kumgang-Gebirge in Nordkorea und der gemeinsame Industriepark in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong sollten in einer Richtung betrieben werden, die mit dem Geist und den Zielen der Resolution des UN-Sicherheitsrats gegen Pjöngjang übereinstimmten, sagte Roh in der von Ministerpräsidentin Han Myeong Soo verlesenen Rede vor dem Parlament in Seoul.
Das Kumgang-Tourismusprojekt wird seit 1998 von einem Unternehmen des südkoreanischen Konzerns Hyundai betrieben. Das Diamanten-Gebirge war lange Zeit der einzige Ort in Nordkorea, zu dem Südkoreaner Zugang hatten. Zusammen mit dem Gewerbekomplex in Kaesong gilt es als sichtbarstes Symbol der Annäherung zwischen beiden Staaten. Kritiker in Südkoreas meinen, das Tourismusprogramm diene als Geldquelle zur Finanzierung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms. Sie fordern, dass Seoul die Kooperation nach den jüngsten Sanktionsbeschlüssen des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea wegen dessen Atomtest einstellt.