Tödliches Ende einer Massenschlägerei in Deutschland

Nach bisherigen Ermittlungen handle es sich bei dem Tumult um den Höhepunkt eines schon länger schwelenden Konflikts innerhalb einer deutsch-türkischen Familie. Zuvor war von einem Streit zwischen zwei Großfamilien die Rede gewesen. Schon in der Vergangenheit sei die Polizei wegen eskalierender Streitigkeiten an Ort und Stelle im Einsatz gewesen. Die Beteiligten hätten entweder die deutsche, die türkische oder beide Staatsangehörigkeiten.
Messer, Elektroschocker und Baseballschläger im Einsatz
Ersten Angaben zufolge waren 20 bis 30 Menschen in die Auseinandersetzung verwickelt. Die Polizei berichtete, dass ersten Erkenntnissen zufolge auch Messer, Elektroschocker und Baseballschläger zum Einsatz gekommen seien und sprach von einer "Tumultlage". Eine Mordkommission wurde eingerichtet.
Den Angaben der Polizei am Abend zufolge erlitten drei Männer im Alter von 24 und 27 Jahren lebensgefährliche Verletzungen. Sie waren auch am Montag noch im Krankenhaus, schwebten aber nicht mehr in Lebensgefahr. Eine ebenfalls verletzte 56-jährige Frau habe das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.
Sieben tatverdächtige Frauen und Männer werden vernommen
Am Tatort waren drei Männer im Alter von 16, 29 und 52 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 25, 28 und 50 Jahren vorläufig festgenommen worden. Am Montag berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft von einem siebenten Tatverdächtigen im Alter von 24 Jahren, der im Zuge der Ermittlungen ins Visier geraten war.
Aktuell werde geprüft, wer bei dem Vorfall welche Rolle gespielt habe, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dazu sollten die Tatverdächtigen im Laufe des heutigen Tages vernommen werden. Danach werde zu entscheiden sein, wer einem Haftrichter vorgeführt werden soll. Der genaue Ablauf des Geschehens sowie die weiteren Hintergründe seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen einer Mordkommission.
Streiterei innerhalb einer Familie
Aus Sicherheitskreisen hieß es, die beteiligte Familie sei nicht einem kriminellen Clan zuzurechnen. Der blutige Streit habe vermutlich private Motive. So soll das Familienoberhaupt einen Teil der Familie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen haben. Dies sei nicht akzeptiert worden und habe schon in den vergangenen Tagen zu Körperverletzungen geführt, bevor die Gewalt am Sonntagabend eskaliert sei.
Am Abend war die Polizei mit einem Großaufgebot ausgerückt und hatte den Tatort für die Spurensuche weiträumig abgesperrt. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Nach den ersten Maßnahmen in der Nacht seien am Montag noch einmal Beamte bei Tageslicht am Tatort gewesen.
Dabei seien weitere mögliche Beweisstücke sichergestellt worden, wie etwa ein Teil einer Krücke, die als Waffe gedient haben könnte, sagte ein Sprecher der Polizei. Am kommenden Donnerstag soll der Fall auch Thema im Düsseldorfer Landtag werden. Die AfD hat eine sogenannte Aktuelle Viertelstunde im Innenausschuss beantragt, bei der die Landesregierung den Stand der Ermittlungen berichten soll.
(APA/dpa)