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Todesstrafe für Studenten

Ein iranischer Studentenführer wird als "Feind des Islam" bezeichnet und zum Tode verurteilt. Er war bei den Unruhen vergangenen Juni in Teheran festgenommen worden.

Das Oberste Gericht des Iran hat die Todesstrafe für den inhaftierten Studenten Abkar Mohammadi Zeitungsberichten vom Montag zufolge bestätigt. Mohammadi war in Zusammenhang mit den schweren Studentenunruhen im Juni vergangenen Jahres festgenommen worden. Die Anklage hatte dem Studenten vorgeworfen, während der Studentenproteste Brandsätze geworfen zu haben. Im Prozess wurde Mohammadi als „Feind des Islam“ bezeichnet, ein Tatvorwurf, auf den nach der islamischen Gesetzgebung, der Scharia, die Todesstrafe steht.

Die reformorientierte iranische Zeitung “Aryah” berichtete, auch die zehnjährige Haftstrafe für den 22jährigen Studenten Ahmad Batebi sei vom Obersten Gericht bestätigt worden. Der Student, weltweit durch sein Foto bekannt, auf dem er das blutige T-Shirt eines verletzten Kommilitonen hoch hielt, war verurteilt worden, weil er damit nach Ansicht des Gerichts die nationale Sicherheit bedroht hatte.

Die Studentenunruhen waren ausgebrochen, nachdem bewaffnete Schlägertrupps unter den Augen der Polizei nach friedlichen Demonstrationen der Studenten für mehr Demokratie in Teheraner Studentenwohnheime eingedrungen waren und dort zahlreiche Studenten verletzt hatten. In Zusammenhang mit den Unruhen waren in der Hauptstadt Teheran sowie in der Stadt Täbris im Nordwesten des Landes mindestens 1500 Studenten verhaftet worden. Viele von ihnen sind noch immer im Gefängnis.

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