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Todesfalle Brokkoli: Zwei Menschen sterben nach Verzehr von Konserven

Brokkoli wurde in Italien für zwei Personen zur Todesfalle
Brokkoli wurde in Italien für zwei Personen zur Todesfalle ©CANVA
In Kalabrien sind zwei Personen an einer schweren Lebensmittelvergiftung gestorben. Ursache war offenbar eingelegter Brokkoli.

Ein mit Botulinumtoxin kontaminierter Brokkoli im Glas hat in der italienischen Region Kalabrien zwei Todesopfer gefordert. Nach Angaben lokaler Medien handelt es sich um einen 52-jährigen Mann und eine 45-jährige Frau. Mindestens 18 weitere Personen sollen erkrankt sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Brokkoli mit Nervengift belastet

Wie das Portal „InterNapoli.it“ berichtet, wurden die verdächtigen Gläser mutmaßlich von einem Lastwagen aus verkauft. Die genaue Herkunft der Ware wird derzeit geprüft.

Verantwortlich für die Vergiftungen ist das Bakterium Clostridium botulinum. Es bildet das Nervengift Botulinumtoxin – auch bekannt als Botox – wenn Lebensmittel unter Luftabschluss falsch gelagert werden. Besonders in ölhaltigen Konserven kann das Bakterium gedeihen und das hochwirksame Toxin produzieren.

Experten warnen vor Risiken

"Botulismus kann zu lebensgefährlichen Lähmungen der Kopf-, Hals- und Gesichtsmuskulatur sowie der Atemmuskulatur führen", erklärt Christoph Kleinschnitz, Direktor der Neurologie an der Universitätsklinik Essen. "Das Toxin blockiert die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln", so Kleinschnitz.

Typische Symptome nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel sind Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Lähmungen, Atemprobleme sowie Übelkeit und Bauchschmerzen. Erkrankte müssen laut Robert-Koch-Institut häufig intensivmedizinisch behandelt werden.

RKI rät zu Vorsicht bei Konserven

Botulismus ist in Europa selten, verläuft jedoch oft schwer. Das Robert-Koch-Institut registrierte zwischen 2001 und 2017 in Deutschland jährlich zwischen 0 und 24 Fälle. Besonders gefährdet sind selbstgemachte Konserven und vakuumverpackte Produkte.

Zur Vorbeugung empfiehlt das RKI, empfindliche Lebensmittel stets auf über 85 Grad Celsius zu erhitzen, um das Bakterium abzutöten.

Häufige Fragen zum Thema Botulismus und Botox

Was haben Brokkoli und Botox gemeinsam?

Beide können das Nervengift Botulinumtoxin enthalten. Im Brokkoli entsteht es durch Bakterien bei falscher Lagerung, in der Medizin wird es in kleinen Dosen als Botox eingesetzt.

Ist Botox dasselbe wie das Gift im Brokkoli?

Ja, es handelt sich um den gleichen Wirkstoff: Botulinumtoxin. In der Kosmetik wird er jedoch stark verdünnt und kontrolliert injiziert, um Muskeln zu entspannen.

Warum ist Botulismus so gefährlich?

Das Toxin blockiert die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln. Unbehandelt kann dies zu Atemlähmung und Tod führen. Schon winzige Mengen können lebensgefährlich sein.

Wie kann man sich vor Botulismus schützen?

Konserven und vakuumverpackte Lebensmittel sollten vor dem Verzehr ausreichend erhitzt werden (über 85°C). Selbstgemachte Einmachprodukte müssen hygienisch hergestellt und gelagert werden.

(VOL.AT)

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