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Toastbrot im Test: Probleme mit Schimmelbefall

Toast wird in Österreich gerne und oft gekauft. Das Verbraucherschutzmagazin "Konsument" hat deshalb Weizen-, Butter- Vollkorn- und Mehrkorntoastbrot aus Supermärkten, Diskontern und Biogeschäften unter die Lupe genommen.

Die Tester wollten wissen, ob die Brote frei von Keimen und Schadstoffen sind, und haben sie im Labor auf Schimmelpilze, Hefen und Schimmelpilzgifte untersucht. Fazit: Probleme mit den Schadstoffen gab es kaum, mit Schimmel dafür umso mehr.

Getreide kann schon auf dem Feld von Bodenpilzen (Fusarien) befallen werden. Diese Pilze bilden Stoffwechselprodukte, die giftig sein können (Fusarientoxine). Ob und wie stark Getreide damit belastet ist, hängt wesentlich von den klimatischen Gegebenheiten während der Getreideblüte ab. Zu den Fusarientoxinen zählen Deoxynivalenol und Zearalenon. Letzteres wurde in keinem Toastbrot nachgewiesen. Bei der Untersuchung auf Deoxynivalenol wurden die Tester dagegen in einigen Produkten fündig.

Die festgestellten Belastungen waren aber weit unterhalb der gesetzlichen Höchstgrenze. Deoxynivalenol verursacht in hohen Dosen Übelkeit und Erbrechen. Seine gesetzliche Höchstgrenze liegt bei 500 Mikrogramm pro Kilogramm Brot. Das meiste Deoxynivalenol (120 Mikrogramm pro Kilo) enthielt der Vollkorntoast von Anker.

Geschnittenes Brot ist aufgrund seiner großen Oberfläche besonders anfällig für Schimmel. Wärme und Luftfeuchtigkeit während der Lagerung begünstigen zusätzlich den Verderb. Alle eingekauften Toastbrote wurden im Labor der AGES am Ende ihrer Mindesthaltbarkeit auf Schimmelpilze und Hefen untersucht.

Das unappetitliche Ergebnis: Am jeweils letzten Tag der Mindesthaltbarkeitsfrist waren auf Super Sandwich Weizenbrot und Breadies Butter Toast Schimmelflecken deutlich sichtbar. Diese beiden Produkte wurden daher mit “nicht zufriedenstellend” bewertet. Waldherr VKBio-Dinkeltoast schnitt dagegen aufgrund seines hohen Gehalts an Hefen beim Prüfpunkt Mikrobiologie “weniger zufriedenstellend” ab. Immerhin weist ein hoher Hefegehalt auf beginnenden Verderb hin.

Die Tester kosteten auch: Guter Toast riecht und schmeckt je nach Sorte nach Getreide oder buttrig. Ob die Toastbrote mundeten, wurde im Rahmen einer Laienverkostung ermittelt. Getoastet wie auch ungetoastet schmeckten nur Sammy’s Super-Sandwich Super-Soft und Super Sandwich Weizenbrot wirklich gut.

Goldähren Toastbrot, Grafschafter Butter Toast und Waldherr VKBio-Dinkeltoast vermochten dagegen am wenigsten zu überzeugen: “Sehr unangenehmer Geruch”, hieß es wenig schmeichelhaft über Goldähren Toastbrot, “zu intensiver Buttergeschmack bzw. -geruch” wurde beim Grafschafter Butter Toast bemängelt, ein “fader Geschmack” beim VKBio-Dinkeltoast von Waldherr.

Mit 88 Cent pro 100 Gramm ist das Toastbrot von Waldherr übrigens das teuerste im Test. Die günstigsten Toastbrote kosten zehn Cent pro 100 Gramm. In diesem Segment finden sich etliche gute und sogar ein sehr gutes (Spar Toast Brot). Da lohnt sich beim Einkauf durchaus der Blick auf den Preis.

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