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To Rome With Love - Trailer und Kritik zum Film

Eurokrise hin, Rezensionsgefahr her, auf eines kann man sich auch in unsicheren Zeiten stets verlassen: Woody Allen bringt jährlich einen Film ins Kino. Mit "To Rome withLove" setzt der Satiriker seinen 2005 mit "Match Point" begonnenen Reigen mit europäischen Hauptstadtproduktionen fort und hat sich diesmal der Ewigen Stadt zugewandt. Alle Spielzeiten auf einen Blick

In Rom versammelt sich wieder ein typisches Allen-Ensemble rund um die Themen Beziehung, Liebe, Lebensplanung, wobei neben Stars wie Jessie Eisenberg, Alec Baldwin oder Roberto Begnini der Altmeister auch wieder selbst vor der Kamera steht. Ab Freitag im Kino.

Ein Geschichtenstrang besteht aus dem alternden Opernregisseur Jerry (Allen), der mit seiner Frau Phyllis (Judy Davis) in die italienische Hauptstadt reist, um die Schwiegerfamilie seiner Tochter kennenzulernen. Die besteht nicht zuletzt aus Papa Giancarlo (Fabio Armiliato), einem einfachen Bestattungsunternehmer, den Jerry unter der Dusche singend belauscht – und als großes Talent erkennt. Da der Hobbybarde aber beim regulären Vorsingen versagt, inszeniert Jerry zur Belebung der eigenen Karriere kurzerhand “Pagliacci” mit Giancarlo unter der Dusche.

Woody Allen, der Ewige-Stadt-Neurotiker

Der biedere Römer Leopoldo (Benigni) lernt hingegen die Freuden und Leiden des grundlosen Berühmtwerdens über Nacht kennen. Ebenfalls einfach gestrickt ist das Leben von Antonio (Alessandro Tiberi) und Milly (Alessandra Mastronardi), beide vom Land auf Flitterwochen in Rom, wo sie sich einerseits mit einem stadtbekannten Callgirl (Penelope Cruz) respektive einem bekannten Filmstar einlassen. Und Architekturstudent Jack (Eisenberg) wird von Monica (Ellen Page), der Freundin seiner Lebensgefährtin Sally (Greta Gerwig) in Versuchung geführt. Dabei steht ihm Stararchitekt John (Baldwin) zur Seite, der vom scheinbar zufälligen Rom-Besucher zum Alter Ego und schlechten Gewissen Jacks mutiert.

“To Rome with Love” ist in vielerlei Hinsicht eine klassische Allen-Komödie geworden, in welcher der Regisseur Beziehungsduelle mit surrealen Elementen mischt und alle Protagonisten Amouren außerhalb der eigenen Ehe haben. Allen spielt dabei wieder seine Fähigkeit aus, Szenen voller Humor zu kreieren, ohne dass der humoristische Kern selbst wirklich zu benennen wäre. Den Versuch, die einzelnen Stränge miteinander zu verschränken unternimmt der Regisseur hingegen gar nicht mehr. Er belässt es bei einem fragmentarischen Kaleidoskop, in dem jeder der Hochkaräter seinen Raum erhält.

Allen selbst kann dabei wieder seinen überspannten Neurotiker geben, wenn sich Bestatter Giancarlo nach dem Handschlag dafür entschuldigt, dass er sich die Hände noch nicht gewaschen hat, oder romanische Hygienegewohnheiten Gelegenheit zu klassischen Allen-Aphorismen bietet: “Ich bin kein Kommunist. Ich kann noch nicht mal die Toilette teilen.”

(APA)
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