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Titelverteidiger nach 0:1 out

Titelverteidiger Griechenland ist bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz bereits nach seinem zweiten Spiel in Gruppe D fix ausgeschieden.  Meinungen zum Spiel

Der Sensations-Europameister von Portugal 2004 verlor am Samstagabend im mit 31.063 Zuschauern ausverkauften EM-Stadion Wals-Siezenheim gegen Russland 0:1 (0:1). Das entscheidende Tor im Duell der Auftaktverlierer erzielte Konstantin Syrjanow in der 33. Minute. Die vom niederländischen Erfolgscoach Guus Hiddink betreute “Sbornaja”, mit einem Altersdurchschnitt von 26 Jahren und 2 Monaten die jüngste Mannschaft im EM-Turnier, spielt nun am kommenden Mittwochabend gegen Schweden im “Finale” um Platz zwei und den damit verbundenen Aufstieg hinter Gruppensieger Spanien. Die Griechen müssen dagegen unabhängig vom Ausgang des abschließenden Matches in Salzburg gegen die Iberer die Koffer bereits nach der Gruppenphase packen. Gespannt darf man sein, ob der bereits sieben Jahre im Amt befindliche Deutsche Otto Rehhagel weiter “Hellas”-Coach bleiben wird. Rehagel, der wegen seiner “Bunker-Taktik” mit fünf Verteidigern beim 0:2 gegen Schweden harsch kritisiert worden war, probierte es diesmal mit einem offensiven 4-3-3-System. Dieses brachte aber trotz dreier Änderungen – Patsatzoglou, Amanatidis, Liberopoulos anstelle von Antzas, Karagounis, Gakas – in der Startelf nicht die gewünschte Durchschlagskraft nach vorne, ebenso wie die Hereinnahmen nach dem Gegentreffer. Hellas blieb auch im zweiten Match ohne Torerfolg, weil Russland-Tormann Igor Akinfejew hinter seiner zeitweise unsicher agierenden Abwehr ohne Fehler blieb.

Bei Russland gab es nach der 1:4-Niederlage gegen Spanien zwei personelle Umstellungen. Für den im Auftaktspiel katastrophalen Innenverteidiger Roman Schirokow kam Sergej Ignaschewitsch ins Team, während der rechte Flügel Dmitri Sytschew durch Mittelfeldmann Dmitri Torbinski ersetzt wurde, womit Roman Pawljutschenko im 4-1-4-1-System die einzige Spitze war.

Die Russen machten trotz dieser etwas vorsichtigeren Variante in Hälfte eins von Beginn weg das Spiel und hatten auch mehrere Chancen, nachdem Biljaletdinow in Minute elf den ersten Warnschuss über das Tor von Nikopolidis gejagt hatte. Der Griechen-Schlussmann zeichnete wenig später sich bei einem Pawljutschenko-Schuss nach Biljaletdinow-Pass aus, indem er den Ball in den Corner drehte (14.), gleich im Anschluss verzog Schirkow nach dem Eckball (15.). Und in Minute 17 hätte der italienische Schiedsrichter Roberto Rosetti eigentlich Elfer geben müssen, nachdem Dellas bei einem Pawljutschenko-Schuss in Strafraum die Hand im Spiel hatte.

Die Griechen verzeichneten ihre erste Großchance in der 20. Minute, wobei diese aus der Unsicherheit von Außenverteidiger Anjukow resultierte, der nach einem Basinas-Freistoß fast ins eigene Tor traf (20.). Es sollte die einzig nennenswerte Möglichkeit von Hellas vor der Pause bleiben, weshalb die Russen in Minute 33 vollkommen verdient in Führung gingen: Nach einem hirnlosen “Ausflug” von Antonis Nikopolidis brachte der groß aufspielende Kapitän Sergej Semak den Ball per Fallrückzieher von der Outlinie noch zur Mitte, wo Konstantin Syrjanow den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (33.).

Wenig später hätte es schon fast 2:0 geheißen als ein Kopfball-Aufsetzer von Pawljutschenko nach Semak-Vorarbeit über das Tor sprang (35.). Danach bemühten sich die Griechen mehr in ihrem Offensivdrang, wodurch sich nach dem Wechsel zur Freude des toll mitgehenden Publikums ein offener Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben entwickelte. Charisteas scheiterte gleich nach Wiederbeginn aus abseitsverdächtiger Position am fehlerlosen “Sbornaja”-Schlussmann Igor Akinfejew, ebenso wie Karagounis (56.), während Basinas aus guter Position übers Tor schoss (57.).

Auf der Gegenseite vergaben Biljaletdinow (49./Nikopolidis hält, 58./knapp am Außenpfosten vorbei) und Pawljutschenko (54./Außennetz sowie 92.). Im Finish verlegten sich die Russen dann ganz aufs Kontern und durfte am Ende über den knappen Erfolg jubeln. Damit setzten sie ihre stolze Serie gegen Griechenland fort. Seit dem 17. November 1993 (0:1 in Athen) haben sie nicht mehr gegen ihren “Lieblingsgegner” verloren.

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