AA

Tiroler wegen Raubes zu zwei Jahren Haft verurteilt

Wegen Raubes ist ein 23-jähriger Tiroler am Freitag von einem Innsbrucker Schöffengericht zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.

Der Tiroler hatte am 31. Juli dieses Jahres eine Raika-Filiale in Angerberg (Bezirk Kufstein) überfallen und eine 49-jährige Angestellte mit einer Softgun bedroht. In einem Brief an seine Mutter bezeichnete er die Tat als eine “interessante Erfahrung”. Erbeutet hatte er rund 7.000 Euro, die aber aufgrund eines explodierten Alarmpaketes schnell unbrauchbar geworden waren. Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig.

Den Raub habe er begangen, weil er seine Arbeit verloren und kein Geld für seinen Drogenkonsum mehr gehabt habe, zudem sei er kurz vor der Delogierung gestanden, schilderte der ausgebildete Elektriker. Die Softgun habe er sich kurz vor dem Überfall in Innsbruck in einem Waffengeschäft besorgt. Seine Wahl sei auf die Filiale in Angerberg gefallen, weil er “sich in der Gegend gut ausgekannt habe”. “Ich bin dann mit einem Halstuch und einer Sonnenbrille maskiert in die Bank gegangen und habe Überfall geschrien”, schilderte der 23-Jährige. Als ihn die 49-jährige Angestellte erkannt habe, sei er zwar nervös geworden, zum Abbrechen sei es aber schon zu spät gewesen.

“Sie hatten zu diesem Zeitpunkt keine Schulden. Hätte es da nicht eine andere Möglichkeit gegeben, um zu Geld zu kommen”, wollte der Staatsanwalt Josef Rauch von dem Angeklagten wissen. Unverständlich sei für Rauch außerdem, dass der 23-Jährige eine derartig “unsinnige Straftat verübt”, nachdem er eine eine ordentliche Ausbildung genossen habe. “Haben sie denn nie einen Gedanken daran verschwendet, was sie einem Menschen antun, den sie mit einer Waffe bedrohen?”, fragte der Staatsanwalt.

Für Richter Norbert Hofer sei das “vollinhaltliche Geständnis” des Angeklagten als mildernd zu werten gewesen. Die Suchtgiftabhängigkeit des 23-Jährigen wollte Hofer als Motiv nicht geltenlassen. “Ihre Interesse war ausschließlich die Geldbeschaffung”, begründete Hofer. Erschwerend sei zudem eine als einschlägig zu wertende Vorstrafe aus Deutschland wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gewesen. In einem Brief an seine Mutter hätte der Tiroler außerdem geschrieben, dass der Überfall eine interessante Erfahrung gewesen sei. “Sie haben keine Ahnung, was sie mit dieser Tat angerichtet haben. Das sag ich ihnen ganz deutlich”, so der Vorsitzende. Der Staatsanwalt hatte sich nach der Urteilsverkündigung Bedenkzeit erbeten.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Tiroler wegen Raubes zu zwei Jahren Haft verurteilt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen