Tiroler Priester offenbarte in Predigt Liebe zu einer Frau
“Er wird das Priesteramt niederlegen”, bestätigte der Zammer Pfarrer, Herbert Traxl, am Dienstag einen Bericht der “Tiroler Tageszeitung” gegenüber der APA. Die Beziehung zu der Frau und das Amt seien nicht gleichzeitig auszuüben, teilte er die Begründung des Betroffenen mit.
Diözese “dankbar für Ehrlichkeit”
“Als Diözese Innsbruck sind wir dankbar für die Ehrlichkeit und Offenheit, die sich in der nunmehrigen Entscheidung zeigt”, erklärte Generalvikar Jakob Bürgler in einer Stellungnahme. “Wir unterstützen diese Haltung”, hieß es weiter. Zur Klärung des weiteren Weges sei eine Auszeit mit dem Betroffenen vereinbart. Der Kooperator werde diese Zeit in einem Haus der Jesuiten in der Schweiz verbringen.
Bei seinem Abschied habe der Seelsorger festgehalten, dass er mit großer innerer Überzeugung den Weg als Priester gewählt habe und dass es ihm nun schwer falle, diese Aufgabe nicht mehr erfüllen zu dürfen, führte Bürgler aus. Da er aber sich und anderen gegenüber ehrlich sein wolle und ihm die Kirche mit ihren Vorgaben und die Gemeinschaft der Glaubenden wertvoll sei, wolle und müsse er eine Entscheidung treffen.
Erste Gespräche zu diesem Scheideweg habe es bereits im Laufe des Frühjahrs 2012 gegeben. Diese seien laut Generalvikar “durchgehend von einer Haltung der Wertschätzung und des Respekts getragen gewesen”.
Zuletzt war der Mitte Dreißigjährige als Kooperator im Seelsorgeraum Zams-Zammerberg-Schönwies tätig. Beim Abschied des scheidenden Kooperators hatte laut “TT” ein Mitglied des Pfarrgemeinderates Zams gemeint, dass “er persönlich überzeugt sei, dass sich die Berufung zum Priesteramt und die Sehnsucht nach Liebe, Familie und Partnerschaft nicht ausschließen dürften.” Man müsse sich ernsthaft fragen, wer noch übrig bleibe, wenn so wertvolle Menschen weggehen müssten, hieß es in dem Blatt. (APA)