Nicht nur Tiere halten einen Winterschlaf – auch Pflanzen verabschieden sich in der kalten Jahreszeit in einen Ruhezustand. In dieser Zeit spielt die richtige Pflege eine große Rolle, damit sie im Frühjahr wieder “aufwachen” und gedeihen können. Wichtig: Die meisten Pflanzen sollten bereits in ein Winterquartier übersiedelt werden, bevor es zum ersten Mal richtig friert.
Vor allem in Städten stellt sich für viele Balkon-Gärtner, die über keinen Wintergarten oder ein Gewächshaus verfügen, deswegen die Frage, welche Pflanzen winterfest sind und welche im nächsten Jahr einfach neu gekauft werden können. Wir haben ein paar Tipps für Sie gesammelt, um die Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Urban Gardening: So überwintern Ihre Balkon-Pflanzen
1. Einjährig oder mehrjährig?
Bevor man ein geeignetes Winterquartier vorbereitet, sollte man sich erkundigen, ob es sich bei den Balkonpflanzen um einjährige oder mehrjährige Pflanzen handelt. Viele beliebte Balkonblumen wie Fuchsien, Ringelblumen, Fächerblumen, Sonnenblumen, Geranien, Petunien, die Schwarzäugige Susanne oder das Fleißiges Lieschen sind einjährig, das heißt, diese Pflanzen überwintern in der Regel nicht. Sie werden einfach im nächsten (Früh-)Jahr neu gekauft oder selbst gezogen. So kann Platz für andere – mehrjährige – Überwinterungs-Kandidaten gespart werden. Bereits beim Kauf der Blumen sollte man sich also im Klaren sein, ob genug Platz in der Wohnung, der Garage oder im Keller vorhanden ist.
2. Die richtige Vorbereitung
Auch wenn – gerade in Städten – im September oft noch warme und milde Temperaturen herrschen, sollten Pflanzen optimalerweise bereits ab Herbst nicht mehr gedüngt werden. Triebe werden wenn nötig mit einer scharfen Schere zurückgeschnitten, welke Blätter bzw. Blüten abgezupft. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Wurzelballen gut trocknen können und die Pflanze auf Schädlinge untersuchen, um im Frühjahr keine bösen Überraschungen zu erleben.
3. Kübelpflanzen: Wer muss rein, wer darf draußen bleiben?
Nicht alle Balkonpflanzen müssen drinnen überwintern, manchmal reicht auch ein frost- und windgeschützter Ort auf dem Balkon aus. Mit einer Schicht Reisig und einer ausreichenden Isolation des Kübels bietet man den Pflanzen zusätzlichen Schutz vor Frost. Vlies, Jutesäcke oder auch Styropor eignen sich dafür sehr gut. Zusätzlich dazu sollte man die Gefäße auf etwas stellen, damit die Luft zwischen Abzugsloch und Boden zirkulieren und Wasser schneller abfließen kann. Exotische Kübelpflanzen wie zum Beispiel Oleander, Lorbeer, Dattelpalme und diverse Zitrusarten bevorzugen eine Überwinterung in einem Winterquartier, winterharte Gewächse wie beispielsweise Buchsbaum, Bambus, Kirschlorbeer, Sonnenhut, Scheinbeere oder Torfmyrte dürfen gerne – gut eingepackt – draußen bleiben.
4. Die Suche nach dem optimalen Platz
Er sollte nicht zu hell und nicht zu dunkel sein, nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt: Die Suche nach dem perfekten Überwinterungsplatz hört sich zunächst wie eine unlösbare Aufgabe an. Generell gilt jedoch die Faustregel: Je kühler die Überwinterungstemperatur einer Pflanze ist, desto dunkler kann auch der Raum sein. Exotische Kübelpflanzen sollten deshalb nicht zu dunkel stehen, während für die meisten anderen Pflanzenarten Temperaturen von 5 bis 10 °C und mäßiges Licht ideal sind. Helle, unbeheizte Kellerräume, kühle Wohnräume, Garagen oder auch Treppenhäuser eignen sich als passende Quartiere für die kalte Jahreszeit.
5. Richtiges Gießverhalten
Auch wenn sich die Pflanzen in Winterruhe befinden, müssen sie gepflegt werden. Generell sollte man beim Gießen jedoch sparsam sein und darauf achten, dass die Erde immer komplett abgetrocknet ist, bevor wieder nachgegossen wird. Falls die Pflanze anfängt ihre Blätter abzuwerfen, kann einerseits die Temperatur am Standort zu hoch sein, andererseits erhält die Pflanze eventuell zu wenig Licht. In diesem Fall können Sie versuchen, einen anderen Platz zu finden. Auch die Balkon-Überwinterer wollen beim Gießen nicht vergessen werden – einmal alle zwei bis drei Wochen reicht dabei aber vollkommen aus.
6. Das Erwachen im Frühjahr
Ab Februar sollten sich die Pflanzen wieder an Tageslicht und wärmere Temperaturen gewöhnen. Ein sonniges Plätzchen am Fensterbrett oder vor der Balkontür ist dafür der passende Standort. Sobald die ersten Blätter nach dem Zurückschneiden wieder sprießen, kann die Pflanze normal gegossen und auch gedüngt werden.
Quelle: balkonania.de
(Red.)