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Tipps für die sichere Wanderung im Spätsommer und Herbst

Gute Vorbereitung und Planung sind bei Wanderungen das A und O.
Gute Vorbereitung und Planung sind bei Wanderungen das A und O. ©Pixabay (Sujet)
Bergtouren und Wanderurlaube sind beliebt. Laut ÖAMTC Reisemonitoring 2025 plant etwa ein Viertel der Österreicher:innen, den Sommerurlaub in den Bergen zu verbringen. Im Spätsommer und Herbst sind die Temperaturen angenehmer, was viele ins alpine Gelände lockt.

"So schön der Blick vom Gipfel ist, so groß sind auch die Risiken, wenn man unvorbereitet losgeht. Plötzliche Wetterumschwünge, falsches Schuhwerk oder eine Überschätzung der eigenen Kondition führen immer wieder zu gefährlichen Situationen", so ÖAMTC-Reiseexpertin Yvette Polasek. Allein im Vorjahr mussten knapp 740 Personen nach Unfällen von der ÖAMTC-Flugrettung mittels Taubergung aus unwegsamem Gelände gerettet werden. "Eine gute Tourenplanung, passende Ausrüstung und das Wissen um das richtige Verhalten im Ernstfall können Leben retten."

Planung und Ausrüstung sind das A und O für die Wanderung

  • Planung: "Eine Bergtour sollte nie spontan gestartet werden. Planung ist die halbe Miete", sagt die ÖAMTC-Expertin. Wichtig ist eine Route, die dem eigenen Fitnessniveau entspricht. Eine Faustregel für Einsteiger:innen lautet: etwa vier Kilometer pro Stunde im flachen Gelände, 300 Höhenmeter bergauf oder 500 Höhenmeter bergab pro Stunde.
  • Ausrüstung: Gute Schuhe und das Tragen von Kleidung im Schichtprinzip sind essentiell. Polasek erläutert: "Funktionsshirt, wärmende Schicht, wind- und wasserdichte Jacke – so bleibt man flexibel bei Wetterumschwüngen" Wichtig ist es, die Wanderschuhe frühzeitig einzulaufen, geeignete Socken zu wählen und Blasenpflaster mitzunehmen. Um sicherzugehen, dass nichts vergessen wird, ist die ÖAMTC Packliste für Wanderurlaube hilfreich – verfügbar unter ÖAMTC Reise-Checkliste und in der ÖAMTC App Meine Reise.
  • Pausen: Um Erschöpfung vorzubeugen, sollten während einer Bergtour regelmäßig Pausen eingelegt werden. Je nach Dauer der Wanderung ist es ratsam, zwei bis drei Liter Wasser pro Person mitzunehmen. Auch kleine Snacks, wie Müsliriegel oder Obst, sollten eingepackt werden.
  • Wetter: Das Wetter in den Bergen ist oft unberechenbar. Vor einer Wanderung sollte man den Wetterbericht sowohl am Tag davor als auch am Morgen der Tour konsultieren. "Bei Anzeichen für instabile Bedingungen gilt: umplanen oder verschieben. In den Bergen kann aus Sonnenschein sehr schnell ein gefährliches Gewitter werden", erklärt Polasek.
  • Orientierung: Digitale Werkzeuge sind nützlich, können jedoch versagen. Daher sollte eine traditionelle Wanderkarte stets im Rucksack sein.
  • Natur: Das oberste Prinzip ist Rücksichtnahme – auf Tiere, die Natur und andere Menschen. Lärm sollte vermieden werden, Abstand zu Weidetieren und Wildtieren ist einzuhalten und Hunde sind unbedingt anzuleinen. "Verpackungen von Jause und Abfälle müssen wieder mit ins Tal genommen werden – damit die Natur für alle ein Erlebnis bleibt", fordert die Expertin für Reisen.

Richtig handeln bei Bergnot

Im Notfall zählt jede Minute. Ruhe ist wichtig, ebenso wie die Aktivierung der Rettungskette. In Österreich sind die Notrufnummern 140 für den Alpin-Notruf und 144 für die Rettung. Zur Unterstützung der Rettungskräfte kann man durch Rufen, Lichtsignale oder Winken mit auffälliger Kleidung auf sich aufmerksam machen. Vor einer Bergtour sollte man einer Vertrauensperson die Route und Rückkehrzeit mitteilen. Sport- und Freizeitunfälle in den Alpen machen etwa elf Prozent der Einsätze der ÖAMTC-Notarzthubschrauber aus, wobei Bergungen im hochalpinen Gelände besonders herausfordernd sind. Wichtig: Bei einem Hubschraubereinsatz den Landeplatz sichern, Personen fernhalten und lose Gegenstände entfernen. Mit beiden Armen in Y-Stellung signalisiert man Hilfebedarf; ein Arm oben bedeutet keine Hilfe nötig. Bei der Landung Augenkontakt mit dem Piloten suchen und erst nach dessen Signal nähern. In schwierigem Gelände erfolgt oft eine Taubergung, bei der Notärztin und Flugretter direkt zur Unfallstelle gebracht werden. Weitere Tipps gibt es hier.

(Red)

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