ÖVP und Bauern verweisen auf eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung und die EU, Tierschützern geht das nicht weit genug.
Tiertransporte als Notwendigkeit
ÖVP-Tierschutzsprecher Franz Eßl sieht Österreich ohnehin gut aufgestellt, vielmehr sei die EU gefragt. Und er betont, dass "es nicht darauf ankommt, ob Tiere transportiert werden, sondern unter welchen Bedingungen der Transport erfolgt". "Tiertransport bedeutet nicht automatisch Tierleid", so Eßl.
Und auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser betont, dass "Tiertransporte ein normaler landwirtschaftlicher Vorgang und somit notwendig sind". Ziel sei es, dass mehr Fleisch im Inland verarbeitet und konsumiert wird. "Somit können wir einen Teil der Tiertransporte reduzieren und Absatzwege für bäuerliche Betriebe stärken", erklärte Strasser.
Gantner: Kälbertransporte gesunken
Der Vorarlberger Landesrat Christian Gantner (ÖVP) ist überzeugt, dass die ersten Initiativen bereits wirken. Die Zahl der Kälbertransporte sei deutlich gesunken. Von Jänner bis April wurden heuer 1142 Kälber von Vorarlberg ins Ausland exportiert. Im Vergleichszeitraum 2018 waren es 2009. Für den Rückgang dürften aber wohl auch die Coronakrise und der Pensionsantritt eines Viehhändlers mitverantwortlich sein.
Lob für Gesprächsklima
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" lobte das gute Gesprächsklima beim Gipfeltreffen, fordert aber eine Systemumkehr ein. "Durch Import von Billigfleisch, das dann in Handel und Gastronomie landet, und Exporte von lebenden Tieren wird ein krankes System gefördert. Damit muss jetzt Schluss sein", so Direktorin Eva Rosenberg.
Einmal mehr hat heute der Verein gegen Tierfabriken (VGT) gegen die Schweinehaltung auf Vollspaltenböden demonstriert. Vor der ÖVP-Zentrale in Wien wurde Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) aufgefordert, dies zu stoppen.
(APA)