"Tierschutz macht Schule"
Der Verein unter der Schirmherrschaft von Umweltministerin Maria Rauch-Kallat (V) wurde am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien präsentiert. Als ehrenamtlicher Obmann fungiert Helmut Pechlaner – er geht mit Jahresende als Direktor des Wiener Tiergartens Schönbrunn in Pension. Vier Module von der ersten Klasse bis zur Matura sollen den Schülern den Tierschutz näher bringen.
Tierquälerei passiere oft aus Ahnungslosigkeit, sagte Pechlaner, es sei daher dringend notwendig, dass Kinder spätestens in der Schule erfahren, was Tiere brauchen. Dabei sei es nicht sinnvoll, im Kleinkindalter mit Videos von grausamer Massentierhaltung aufzufahren, der Verein will mit altersgemäßer Information für jede Schulstufe punkten.
In Zusammenarbeit unter anderem mit Landesschulräten, amtlichen Tierschutzleitern der Länder und einem Fachbeirat aus verschiedenen Berufsgruppen werden nun vier Module ausgearbeitet. Diese sollen dann interessierten Lehrern in Seminaren näher gebracht werden. Pechlaner ist sich sicher: Kinder, die so mit Tieren aufwachsen, haben letztendlich auch im Erwachsenenalter mehr Respekt vor ihren Mitgeschöpfen.
Rauch-Kallat wünscht sich Informationen über Tierschutz auf hohem Niveau, ohne verzerrende Emotionalisierung. Für Tierhaltung brauche man keine Bescheinungung oder einen Führerschein, deswegen soll der Verein durch Seminare, Exkursionen, Lehrbehelfe und Lehrerausbildung helfen.
Dass Bedarf bestehe, würden die Zahlen der Tierhaltung in Österreich zeigen: So leben rund 2,5 Millionen Tiere in den heimischen Haushalten, davon 1,5 Millionen Katzen und 580.000 Hunde. Rund 150.000 Kleintiere wie Goldhamster, Fische oder Kanarienvögel tummeln sich in den Wohnzimmern der Österreicher. Finanziert wird der Verein laut der Gesundheitsministerin unter anderem aus den Mitgliedsbeiträgen, Subventionen und Erlösen aus diversen Publikationen.