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Tierschützer: Hausdurchsuchungen "verstärken Verdacht"

Im Fall der österreichweiten Verhaftungen von Tierschützern vom Mittwoch hätten durchgeführte Hausdurchsuchungen den Verdacht gegen die mutmaßlichen Täter "verstärkt".

Dies berichtete Johann Fuchs, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Freitag. Nähere Details zu den Vorwürfen wurden nicht bekanntgegeben.

Zehn Personen befanden sich am Freitag in Haft, neun davon in der Justizanstalt Wiener Neustadt, eine in Tirol. Am Wochenende solle darüber entschieden werden, ob gegen die Tierschützer in Niederösterreich die Untersuchungshaft verhängt werde, erläuterte Fuchs.

Nähere Details zu den Vorwürfen gab es vorerst nicht, Fuchs verwies auf die Aussagen der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch. Darin wurde rund um die Verhaftungen bekanntgegeben, es handle sich um das Ergebnis umfangreicher mehrjähriger Ermittlungen “um zahlreiche Brandstiftungen, Gasanschläge und andere schwere Sabotageakte auf Lebensmittelkonzerne, Bekleidungshandelsketten, pharmazeutische Unternehmen, Produzenten landwirtschaftlicher Produkte und jagdliche Einrichtungen”. Die Beschuldigten seien “verdächtig, radikale Mitglieder einer militanten, unter mehreren Pseudonymen verdeckt auftretenden und international vernetzten Personengruppe zu sein”, die während der vergangenen Jahre zahlreiche der angeführten Taten verübt und dabei “große Schäden verursacht” haben soll.

Eine der betroffenen Gruppe, der Verein gegen Tierfabriken (VGT), wehrte sich in einer Aussendung gegen die Maßnahmen. “Der Tierschutz soll kriminalisiert und das Image der Tierschutzvereine soll nachhaltig beschädigt werden. Dabei sind die Vorwürfe absolut aus der Luft gegriffen. Der VGT lehnt kriminelle Handlungen und Gewalt ab und distanziert sich ausdrücklich von allen gegenständlichen Straftaten”, so Harald Balluch, Geschäftsführer des VGT.

“Diese Aktion ist ein unglaublicher Willkürakt und ist darauf ausgelegt bestimmte Vereine mit unlauteren Mitteln auszulöschen”, sagte Harald Balluch. Dem VGT und vier weiteren Tierschutzvereinen habe die Polizei die komplette Arbeits- und Existenzgrundlage genommen: “Sie entwendeten uns die gesamte Spenderdatei, wir haben also keine Möglichkeit mehr, unsere Mitglieder zu kontaktieren. Die Polizei hat weiters alle Computer mitgenommen und den Angestellten die Handys entwendet. Unsere Infrastruktur ist damit vollkommen lahmgelegt. Gestern war selbst unsere Festnetzleitung gestört. Wir waren für die Medien damit unerreichbar. Zufall?”

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