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Tierhaltungskennzeichen für besseres Tierwohl

Tierhaltungskennzeichen soll künftig für mehr Tierwohl sorgen.
Tierhaltungskennzeichen soll künftig für mehr Tierwohl sorgen. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Der für Tierschutz zuständige Gesundheitsminister Johannes Rauch hat am Freitag die Spitzen des Lebensmittelhandels zu einem "Tierwohlgipfel" geladen.

Bei den Gesprächen steht eine Branchenvereinbarung für ein Tierhaltungskennzeichen im Mittelpunkt, das künftig für mehr Tierwohl sorgen soll. "Wir müssen anfangen, Tiere als Lebewesen zu sehen und nicht als Produkt", sagte Rauch beim "Doorstep" vor dem Gipfel.

Lebensmittelhandel spricht sich für Tierhaltungskennzeichen aus

Konsumentinnen und Konsumenten sollen damit die Möglichkeit bekommen, sich bewusst für Fleisch mit höheren Haltungsstandards zu entscheiden. Die teilnehmenden Lebensmittelhandelsketten Hofer, Lidl, Rewe und Spar sprachen sich bereits im Vorfeld für die Entwicklung eines Tierhaltungskennzeichens aus. Auch die AMA-Marketing begrüßte das Vorhaben.

Vor dem Sozialministerium protestierten heute Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace für die rasche Einführung eines Tierhaltungskennzeichens. Die Aktivisten kritisieren die mangelnde Transparenz bei Fleischprodukten und die Standards der AMA-Zertifizierung. So würde selbst AMA-zertifiziertes Fleisch nicht einmal die deutschen Tierhaltungs-Mindestkriterien erfüllen.

Dramatische Bilder aus Mastbetrieb

Erst am Donnerstag wurden Bilder vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) veröffentlicht, die dramatische Zustände in einem AMA-zertifizierten Mastbetrieb zeigten. So sollen etwa tote Tiere unter den lebenden gelegen haben. Der VGT sprach von katastrophalen Zuständen mit zahllosen toten Tieren in verschiedenen Verwesungsstadien. Knochenreste würden beweisen, dass die Betreiber die toten Tiere sehr lange nicht entfernt hätten, hieß es in einer Aussendung des Vereins gegen Tierfabriken. Der VGT erstattete Anzeige gegen den Schweinemastbetrieb. "Dieser Vorfall zeigt, dass das System nicht stimmt", so Rauch vor den Gipfelgesprächen. Daher arbeite man nun auch an einer Systemumstellung, damit "so etwas nicht mehr vorkommen kann".

(APA/Red)

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