AA

Tickende Zeitbombe: Lösen Sie Ihre Kika/Leiner Gutscheine ein, solange es noch geht

Konsumentinnen und Konsumenten, die noch offene Gutscheine bei dem insolventen Möbelhaus Kika/Leiner haben, müssen nun schnell sein.
Konsumentinnen und Konsumenten, die noch offene Gutscheine bei dem insolventen Möbelhaus Kika/Leiner haben, müssen nun schnell sein. ©APA
Konsumentinnen und Konsumenten, die noch offene Gutscheine bei dem insolventen Möbelhaus Kika/Leiner haben, müssen nun schnell sein.

"Wir würden Konsumenten raten, zu versuchen, Gutscheine jetzt einzulösen", so Jurist Maximilian Eder vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Denn sobald das Insolvenzverfahren eröffnet ist, werde das Unternehmen keine Gutscheine mehr entgegennehmen. Der Insolvenzantrag wird für morgen erwartet.

Einlösen der Gutscheine vor Verfahrenseröffnung

Ob das Unternehmen vor der Verfahrenseröffnung die Gutscheine noch annimmt, sei nicht gesichert - "aber ein Versuch wäre es wert", so Eder im Gespräch mit der APA. Andernfalls können nicht eingelöste Gutscheine als Insolvenzforderung angemeldet werden. Wichtig dabei: Wenn man einen Gutschein einlöst, sollte man nur Produkte kaufen, die man sofort mitnehmen kann.

Anzahlungen für größere Anschaffungen: Warten auf Entscheidung

Bei bereits geleisteten Anzahlungen für größere Anschaffungen, beispielsweise eine Küche, heißt es für die Kunden abzuwarten. Der Insolvenzverwalter muss entscheiden, ob er in den bereits geschlossenen Vertrag eintreten möchte oder nicht. Tritt er ein, steht dem Kunden die volle Ware zu, für die die Anzahlung geleistet wurde, und er zahlt dafür den vollen Preis.

Karte: Aktuelle Standorte, Mitte 2023 geschlossene Standorte
Karte: Aktuelle Standorte, Mitte 2023 geschlossene Standorte ©Kika/Leiner

Folgen bei Rücktritt des Insolvenzverwalters

Tritt der Insolvenzverwalter vom Vertrag zurück, wird die Anzahlung zur Insolvenzforderung, die die Konsumenten im Verfahren anmelden können. In diesem Fall sind jedoch nur geringe Rückzahlungen zu erwarten, da Konsumenten nur die im Verfahren festgelegte Quote erhalten – diese kann in einem Konkursverfahren nur einige wenige Prozent betragen.

Gebühren für die Anmeldung einer Forderung

Eder gibt zu bedenken, dass für die Anmeldung einer Forderung eine Gebühr von 25 Euro anfällt. Besonders bei kleinen Forderungen sollten Kundinnen und Kunden überlegen, ob sich die Anmeldung lohnt, da die Gebühr eventuell höher sein könnte als das, was durch die Quote zurückerstattet wird.

Risiko hoher Anzahlungen

Der Jurist warnt generell vor hohen Anzahlungen. "Hohe Anzahlungen sind immer ein Risikofaktor", so Eder. Kunden sollten in der Vertragsgestaltung auf geringe Anzahlungen achten und gegebenenfalls eine "Unsicherheitseinrede" geltend machen. Diese ermöglicht es, die Zahlung auf einen Zeitpunkt zu verschieben, an dem die Leistung bereits erbracht wird – im Sinne von "Zug um Zug".

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Tickende Zeitbombe: Lösen Sie Ihre Kika/Leiner Gutscheine ein, solange es noch geht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen