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Thurnher bekommt Ehrenpreis des Buchhandels

Der Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln im Rahmen der BUCH WIEN 10 wurde an Armin Thurnher verliehen.

„Dieser Preis trifft den Richtigen. Es gibt nur ganz wenige Journalisten, die wie Armin Thurnher ihre Anliegen, was Liberalität und diskursiven Journalismus anbelangt, so stark vertreten und durchsetzen können. Armin Thurnher ist ein kritischer Journalist, der auch in seiner Kritik keine Ressentiments bedient. Das ist nicht selbstverständlich. Er zwingt uns zum Nachdenken, und das ist das Beste, was man über einen Journalisten sagen kann“, ehrte Andreas Mailath-Pokorny, Kulturstadtrat der Stadt Wien, den Preisträger für sein Engagement für Toleranz und ein friedliches Miteinander der Kulturen.

„Mit großer Beharrlichkeit setzt sich Armin Thurner in seinen Büchern und Artikeln mit oftmals unbequemen und unpopulären Themen auseinander und verliert auch bei kritischer Betrachtungsweise nie den respektvollen Blick auf sein Gegenüber“, zitierte Gerald Schantin, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, im Anschluss aus der Jurybegründung: „Armin Thurnher ist ein Mann mit Zivilcourage, der sich nie gescheut hat, seine Meinung zu vertreten.“

„Armin Thurnher ist eine singuläre und im besten Sinn des Wortes unzeitgemäße Erscheinung in Österreich“, betonte der Philosoph und Kulturpublizist Konrad Paul Liessmann in seiner Laudatio und hob Thurnhers Leistungen als Gründer und Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter ebenso hervor wie seine Tätigkeit als Kolumnist, Autor und Koch. „Und bei all dem ist Armin Thurnher von einer vornehmen Bescheidenheit, die in Zeiten der auftrumpfenden Selbstdarsteller mehr als wohltuend ist. Wütend wird er nur, wenn die Gebote der Achtung und der Toleranz, des Respekts und der argumentierenden Kritik verletzt werden. Ein besserer Preisträger ist kaum vorstellbar.“

Im Anschluss an die Verleihung des Ehrenpreises durch den Obmann des Fachverbandes der Buch- und Medienwirtschaft der WKÖ, Michael Kernstock, und HVB-Präsident Gerald Schantin bedankte sich auch der ausgezeichnete Armin Thurnher: „Toleranz kann nicht bedeuten, einen fortdauernden Missstand gutmütig zu erdulden. Fortgesetztes Unrecht verlangt fortgesetzten Protest. Es ist mit der Toleranz wie mit der Demokratie: Alles kann man zur Abstimmung stellen, nur nicht ihre Abschaffung. Alles kann man tolerieren, außer Intoleranz. Und Toleranz ist nur ein Übergangszustand von ungerechten zu gerechteren Verhältnissen.“

Armin Thurnher, 1949 in Bregenz geboren, ist Mitbegründer, Miteigentümer und Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter. Für seine Arbeit ist er bereits vielfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Bruno-Kreisky- und dem Kurt-Vorhofer-Preis. Bei Zsolnay erschienen zuletzt: Das Trauma, ein Leben (1999), Heimniederlage (2000) und der Roman Der Übergänger (2009). Bei Kremayr & Scheriau erschien Leon Zelman. Ein Leben nach dem Überleben. Aufgezeichnet von Armin Thurnher (1995, erweiterte Neuauflage 2005); im Falter Verlag kam kürzlich das Kochbuch Thurnher auf Rezept (2010) heraus.

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