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Theoretisch und praktisch ein Fachmann

Beim Speedklettern geht es darum, eine Route im Top- ­rope – von oben gesichert – schnellstmöglich zu klettern.

Mark Amann ist in Österreich seit vielen Jahren die klare Nummer eins in der im K.-o.-System auf zwei nebeneinander stehenden Routen gegeneinander ausgetragenen Disziplin des Wettkletterns. Am Wochenende holte sich der 25-jährige Hohenemser bei den Titelkämpfen in Graz zum fünften Mal in Serie den Staatsmeistertitel. Begonnen hat seine Karriere vor 13 Jahren, als Amann von einem Schulfreund zum Sportklettern mitgenommen wurde. „Ich habe eigentlich sofort Gefallen daran gefunden. Die Verbindung von Kraft, Schnelligkeit und Geschicklichkeit hatte ich ja zuvor schon als Kunstturner kennengelernt. Doch beim Sport- oder Wettklettern kommen die Elemente noch intensiver zum Einsatz”, betont Amann.

Zuvor Kunstturner

Ein zusätzlicher Anreiz war die Verbindung mit der Natur. Im Gegensatz zum Turnsport gibt es die Möglichkeit, in Klettergärten in Vorarlberg bzw. in Südfrankreich oder Spanien das Hobby auszuüben. „Ich war gerade zwei Wochen in Spanien und es war extrem, welche Eindrücke man sammelt. Dafür nimmt man gerne die Strapazen von ca. 20 Stunden Training pro Woche auf sich.” In dieser bzw. der nächsten Saison will Amann auf jeden Fall noch bei den Weltcups in Chamonix bzw. Trento für Furore sorgen. „In gut zwei Jahren sollte ich mit meinem Studium für Bauingenieurwesen fertig sein. Danach werde ich sicher etwas kürzer treten müssen. Auf nationaler Ebene möchte ich aber noch einige Jahre weitermachen.”

Parallelen zum Studium

Überhaupt kommen dem Hohenemser die Kenntnisse seines Technikstudiums auch im Sport zugute. „Bei der Planung und Berechnung einer Route gibt es immer wieder Parallelen zum Studium, die ganz nützlich sind”, meint Amann. Auf die Sicherungs­haken würde Amann aber auf keinen Fall verzichten. „Dazu lebe ich zu gerne und ist mir das Risiko zu hoch. Der Klettersport kann eine unheimliche Faszination ent­wickeln. Doch man darf nie die Gefahren auf die leichte Schulter nehmen. Weder in der Halle noch im Fels in ­freier Natur.”

 

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