Das Bündnis hielt am Mittwochnachmittag umgehend fest, dass die Äußerung Stadlers in Sachen Abtreibung dessen “persönliche Meinung” widerspiegle. “Wir stellen die Fristenlösung in keiner Weise in Frage”, sagte BZÖ-Generalsekretär Petzner gegenüber der APA. Von SPÖ und Grünen kamen prompt empörte Reaktionen auf Stadlers Sager.
“Unappetitliche Auswürfe einer unheiligen Allianz” sah die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (S) in Stadlers Aussage, der sich auf den Bischof Andreas Laun bezogenen hatte. Die Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner warf Stadler vor, “Frauen, die eine schwere Entscheidung getroffen haben, mit dem vorsätzlich geplanten und industriell organisierten Holocaust” zu vergleichen.
Stadler hatte zuletzt auch an der Demonstration von Abtreibungsgegnern gegen die 30-Jahr-Feiern des Wiener Ambulatoriums “pro:woman” teilgenommen. Im Vorfeld dieser Protestkundgebung am vergangenen Donnerstag war auch ein Fax von Abtreibungsgegnern kursiert, in dem gynäkologische Ambulatorien als Massenvernichtungsstätten bezeichnet und mit Konzentrationslagern im Zweiten Weltkrieg verglichen wurden. Frauenministerin Heinisch-Hosek kündigte daraufhin eine rechtliche Prüfung des Vergleichs an.