Brachial und brutal, aber mit Stil. Der zweite Teil der “The Raid”-Trilogie um den indonesischen Undercover-Cop Rama setzt neue Maßstäbe im Action-Genre. Dem walisischen Regisseur Gareth Evans gelingt es, blutige Action-Sequenzen und atemberaubende Martial-Arts-Kämpfe mit einer spannenden, hintergründigen Story zu verbinden. Ab Donnerstag (24. Juli) im Kino.
Vor allem aber erzählt Evans seine Geschichte in sorgfältig und kunstvoll komponierten Bildern und mit bewusst, aber unaufdringlich eingesetztem Soundtrack. Da hat jeder der gedeckten Farbtöne, jede Musik-Sequenz, jeder bei einem Gefängnisaufstand in Zeitlupe in den Schlamm fallende Körper seine eigene Bedeutung. Beim Schnitt hält sich Evans zurück. Seine rasende Choreografie benötigt keine zusätzliche Beschleunigung durch die in Actionfilmen beliebte Bild-Zerschnipselung.
Kritik zu “The Raid 2: Berandal
In “The Raid 2” gibt es keine für viele Actionwerke typischen faden, selbstironischen “Rums! Kawumm!”-Witzchen wie zum Beispiel in der US-Filmreihe “The Expendables”. Auch untypisch für einen Actionkracher: 148 lange Minuten dauert der Kampf von Rama gegen das organisierte Verbrechen – es ist ein Kampf um Leben und Tod. Um sich in den Führungszirkel der indonesischen Mafia einzuschleusen, lässt sich Rama als verurteilter Verbrecher ins Gefängnis einweisen. Dort sitzt auch der Sohn eines der mächtigsten Gangster-Bosse in Jakarta – Ramas Eintrittskarte in die Unterwelt.
Manchmal wirkt “The Raid 2” wie ein Realität gewordenes Ego-Shooter-Computerspiel. Doch was den Film so faszinierend macht, ist der Verzicht auf Spezialeffekte. Die Schauspieler absolvierten vor dem Dreh ein hartes Training. Die beeindruckenden Stunts bei Kampfszenen wurden ebenso analog gefilmt wie eine spektakuläre Autoverfolgungsjagd.