The Joy Formidable live in Wien: Ritzy Bryan im Interview

Vor zwei Jahren betrat das walisische Trio The Joy Formidable die internationale Rockbühne.
Großes Gebrüll inklusive, denn ihr Debüt-Album “The Big Roar” brachte ihnen bereits internationale Aufmerksamkeit sowie eine stark wachsende Fan-Gemeinde.
The Joy Formidable in der Szene Wien
Am Donnerstagabend gastierte die Band endlich wieder in Wien – von ihrem ersten Konzert im B72 schafften es die Waliser nun mit einem Sprung in die Szene Wien.
Aufwendige Visuals, viel Dynamik und eine schwungvolle Ritzy Bryan sind nur eine Seite der Evolution dieser Band, die vor kurzem den Zweitling “Wolf’s Law” vorlegte. Experimemtell und rockig wurde das Publikum an dem Abend beschallt, mit neuen Stücken wie “Cholla”, “Maw Maw Song” (Katzengeräusche inklusive!) oder dem etwas ruhigeren, aber nicht minder mitreißenden “Silent Treatment”.
Wie sie selbst ihren Sound am besten beschreiben würden? “Ich möchte das gar nicht definieren, jeder nimmt davon etwas anderes mit. Egal, wie man seine Stilrichtung nennt, am Ende geht es ja doch nur um die Musik ansich,” zeigt sich Frontfrau Ritzy Bryan im Gespräch mit VIENNA.AT unkompliziert.
Ritzy Bryan und ihre Männer
Bei ihrem aktuellen Album “Wolf’s Law” sieht man auf dem ersten Blick den starken Bezug zur Umwelt: Das Booklet zeigt wilde Bilder aus der Natur, das Cover einen blutenden Wolf, der scheinbar viel gekämpft hat. “Der Natur-Bezug kommt sicher nicht zuletzt durch den Einfluss unserer Heimat. Für dieses Album hatten wir uns aber in eine kleine Hütte in Maine in Portland regelrecht eingeschlossen, mitten in Schneestürmen und Wind, und haben uns rein auf die kreative Arbeit konzentriert. Das hat bestimmt auch stark die Note des Albums beeinflusst.”
Schonungslos rechnen The Joy Formidable auf der Platte mit Politik oder Problemen der globalen Umwelt ab. Dem mitreißenden Sound verleiht nicht zuletzt Ritzy Bryans klare Stimme einen besonderen Touch. Funktioniert der Prozess des Musikmachens reibungslos in einer Band mit zwei Männern und einer Frau? “Das ist überhaupt kein Thema,” lacht die Sängerin vergnügt. “Wie haben die gleichen Vorstellungen, wie wir unseren Sound wandelbar machen können. Klassische Gitarrenbands können heutzutage doch ein wenig langweilig wirken. Da wollen wir gemeinsam dagegen halten.”