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The Grandmaster - Kritik und Trailer zum Film

Für das Martial-Arts-Drama ließ sich Kar Wai Wong von der Lebensgeschichte des legendären Kampfkunstmeisters Ip Man inspirieren, dem Mentor von Bruce Lee. Schauplatz ist China Mitte der 1930er Jahre. Vor dem Hintergrund von Kriegswirren und japanischer Besatzung treffen die Kung-Fu-Meister Ip Man und Gong Er aufeinander - er aus dem Süden, sie aus dem Norden des Landes. Ein Spiel um Ehre, Liebe, Begehren, Verrat und Rache beginnt.Alle Spielzeiten auf einen Blick

Seit dem romantischen Meisterstück “In the Mood for Love” (2000) genießt der chinesische Regisseur für seinen Umgang mit Farben, sein Gespür für Melancholie und seinen Hang zur Überhöhung einen gewissen Kultstatus. Schon damals hätte eigentlich “The Grandmaster” als nächstes Projekt folgen sollen, doch es vergingen noch mehr als zehn Jahre, bis Wong sein politisch unterfüttertes Martial-Arts-Drama realisierte.

The Grandmaster – Inhalt des Films

Heuer eröffnete der Film die Berlinale als ein Stück poetisches, aber auch recht prätentiöses Kino, das ab Freitag in Österreich zu sehen ist.Wien. Im Zentrum steht die Lebensgeschichte des legendären Kampfkunstmeisters Ip Man, dem Mentor von Bruce Lee, im China der 1930er Jahre. Das Land ist geteilt und von Kriegswirren sowie japanischer Besatzung überschattet, als der Kung-Fu-Großmeister aus dem Süden auf seinen weiblichen Konterpart aus dem Norden, Gong Er, trifft. Es geht um Ehre und Philosophie, um Verrat und Rache, um Kampfkunst und Liebesgunst, alles aus dem Off erzählt mit den Stimmen der Hauptfiguren und symbolisch derart aufgeladen, dass der forcierte Zeitlupeneinsatz und der unverhohlene Pathos westliche Kinogänger auch sehr rasch abschrecken kann.

Kritik zum Kinofilm

Tatsächlich muss man sich auf “The Grandmaster” einlassen wollen, was zum Auftakt der Berlinale durchaus nicht allen gelungen ist. Zwar bezaubert Wong wieder mit seinen typischen langen Einstellungen, einem ausgeklügelten Lichteinsatz und diesmal auch mit einer leisen Portion Spektakel, doch der Historienfilm im epischen Format war vielen zu bedeutungsschwanger, zu überladen und auch zu konstruiert. Der Perfektionismus des chinesischen Großmeisters scheint beinahe in jeder Szene durch, ohne wirklich Raum für Empathie oder Emotionen zu schaffen – möglicherweise das Ergebnis von einem ganzen Jahr, das Wong im Schneideraum verbracht haben soll.

Beeindruckend bleibt dennoch die Leistung von Tony Leung (“In the Mood for Love”) und Zhang Ziyi (“Tiger & Dragon”) in den Hauptrollen. Leung hat, will man den Berichten im Vorfeld der Berlinale glauben, über ein Jahr lang vier Stunden am Tag Kung Fu trainiert, um sich für den Part des Ip Man vorzubereiten – und was der stoische Darsteller gemeinsam mit seiner Kontrahentin auf die Leinwand bringt, ist einfach nur erstaunlich. Die Anziehungskraft zwischen den beiden Körpern spiegelt sich stets in ihren Bewegungen, die exakt durchchoreografiert sind.

(APA)

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