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The Call - Leg nicht auf! - Trailer und Kritik zum Film

Jordan Turner arbeitet in einer Notrufzentrale in Los Angeles. Eines Tages erhält sie aus dem Kofferraum eines Wagens den Anruf eines entführten Mädchens. Alle Spielzeiten auf einen Blick

ordan Turner arbeitet in einem Callcenter. Das wäre nicht weiter ungewöhnlich, doch ihren Telefondienst leistet die Frau in einer Notrufzentrale. Jährlich gehen in den USA über den Notruf 911 knapp 190 Millionen Anrufe ein, am anderen Ende der Leitung spielen sich dabei stets größere und kleinere Dramen ab.

The Call: Die Geschichte

Die psychische Belastung für die Krisenhelfer ist hoch – auch für die routinierte Jordan, die in “The Call – Leg nicht auf!” von Oscarpreisträgerin Halle Berry gespielt wird, die gleich zu Beginn des Films einen schweren Fehler begeht, der sie einige Monate später wieder einholt.

Denn erneut meldet sich ein Entführungsopfer beim Notruf, und auch diesmal sieht es für das Mädchen (Abigail Breslin) nicht gut aus. Das Wertkartentelefon der verzweifelten Casey, die im Kofferraum eines Autos gefangen ist, lässt sich nicht orten, die Anleitung von Jordan scheint trotz hilfreicher Ideen nicht zu fruchten, Polizei und Hubschrauber können nicht helfen. Und auch ein aufmerksamer Passant landet schließlich nur als weiteres Opfer im Kofferraum des Wagens. Als der Kontakt zu dem Mädchen schließlich abbricht und die Polizei nicht fündig wird, macht sich Jordan selbst mit dem Auto auf den Weg.

The Call: Die Kritik

Obwohl die meisten Figuren nur recht schematisch gezeichnet sind, gelingt es Regisseur Brad Anderson (“The Machinist”) über weite Strecken des Films, ein atemberaubendes Spannungslevel zu erreichen. Die Parallelmontage aus Notrufzentrale und Kofferraum funktioniert ausnehmend gut, das Tempo der Erzählung ist hoch, das Dilemma der Protagonistin schnürt einem richtiggehend die Kehle zu. Das Leid zu hören, ohne wirklich eingreifen zu können, ist eng verbunden mit Hilflosigkeit und Schuldgefühlen: Was geschieht mit der Person am anderen Ende der Leitung, wenn der Anruf vorbei ist?

Leider löst Anderson diese Trennung des Raumes auf, womit die Geschichte unrealistisch wird und die Spannung bald verpufft. Aus dem gut inszenierten Polizeifilm (übrigens mit allerlei Diskussionsstoff zur aktuellen Überwachungsthematik) wird “Das Schweigen der Lämmer” für Arme. Und wenn es dann schließlich zum Selbstjustizfinale kommt, fragt man sich, ob das wirklich notwendig war. Interessant übrigens, dass ursprünglich Joel Schumacher für die Regie vorgesehen gewesen wäre: Der hatte mit “Nicht auflegen!” und Colin Farrell in der Telefonzelle ja schon mal recht ähnlich gearbeitet.

The Call startet diese Woche am 12. Juli in den heimischen Kinos.

(APA)

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