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The Boy - Kritik und Trailer zum Film

Horrorfilme mit Puppen gibt es schon so einige, nun kommt ein neuer hinzu: "The Boy" mit "The Walking Dead"-Darstellerin Lauren Cohan in der Hauptrolle. Im Gegensatz zur legendären Mörderpuppe "Chucky" aus der gleichnamigen Filmreihe ist das Brahms genannte Porzellangesicht in "The Boy" allerdings zunächst ein wenig aggressiver Quälgeist.

Greta (Lauren Cohan) muss ziemliche Selbstbeherrschung haben. Als Nanny eingestellt, tritt sie ihren Dienst bei den Heelshires in einem britischen Herrenhaus an. Sie soll sich um den Sohn, den kleinen Brahms kümmern – denkt Greta. Der Kleine wird von den Herrschaften umsorgt und behandelt wie ein Prinz. Und ist dann doch nur eine… Puppe. Am Donnerstag kommt der Horrofilm “The Boy” ins Kino.

The Boy – Der Film

Was bei jedem normalen Mensch zu einem prustenden Lachanfall und zur sofortigen Kündigung geführt hätte, irritiert Greta zwar sichtlich, wird von ihr am Ende aber doch irgendwie hingenommen. Vielleicht denkt sie an das vermeintlich leicht verdiente Nanny-Geld. Oder sie weiß einfach, wie viel Eigenleben Puppen entwickeln können. Vor allem in Horrorfilmen.

Der bei Grusel-Fans bekannte Regisseur William Brent Bell reiht sich mit “The Boy” in das in den vergangenen Jahren florierende Horrorgenre des Puppenfilms ein, das vor allem der Australier James Wan (“Saw”, “Dead Silence”) nach dem einem ersten Hoch in den 80ern etwa mit der legendären Mörderpuppe “Chucky” wiederbelebt hat. Dagegen ist Brahms ein Püppchen der leiseren Sorte. Meist hängt er schlaff hinab, wenn ihn Nanny Greta zu Bett trägt, ihn in feinen Zwirn kleidet oder ihm klassische Musik vorspielt – die hat er nämlich so gern. Das Geheimnis, was mit dem porzellangesichtigen Ding nicht stimmt, bleibt lange offen. Am Ende setzen die Macher alles darauf, dass ihnen die Zuschauer die große Auflösung auch abkaufen.

Ansonsten ist “The Boy” ein Horrorfilm mit vielen klassischen Zutaten. Etwa wenn die verängstigte Nanny zur Nachtstunde mit einer Kerze durch das alte Heelshire-Gemäuer schleicht, und man ihr zurufen möchte, doch einfach das Licht anzuknipsen. Auch die Besetzung von Greta mit Lauren Cohan folgt dem Genremuster, demzufolge vornehmlich junge, attraktive Frauen die besten Gruselopfer sind.

The Boy – Die Kritik

Für Cohan bedeutet “The Boy” dabei einen Schritt auf die große Leinwand. International hat sie sich vor allem mit der Zombie-TV-Serie “The Walking Dead” einen Namen gemacht. Die Schauspielerin muss auch im Film viel schultern, nicht nur weil ihr Anspielpartner meist eine ziemlich leblose Puppe ist. Nach allerhand seltsamen Erscheinungen glaubt Nanny Greta irgendwann selbst, dass Brahms mehr als nur Porzellan mit feingescheiteltem Kunsthaar sein könnte. Von der nichts ahnenden Amerikanerin zur puppenverstehenden Chefin im englischen Herrenhaus ist es auch schauspielerisch ein weiter Weg.

Die dichte Atmosphäre in dem alten Gemäuer mit seinen präparierten Tierköpfen an der Wand und den schweren Türen ist dafür bestens eingefangen. “The Boy” ist gutes Horror-Handwerk, das wohl vor allem Fans des Genres gefallen wird. Wer kindsgroßen Puppen, Spielzeugclowns oder Harlekinen schon immer mit leichtem Grusel begegnet ist, sollte die Finger davon lassen.

>> Alle Kinospielzeiten zu “The Boy”

(APA/Red)

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