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The Big Wedding - Trailer und Kritik zum Film

Große Hochzeiten sind für chaotische Szenen gut, denn irgendetwas geht immer schief. Robert de Niro, Susan Sarandon, Diane Keaton und viele jüngere Stars ziehen alle Register von Betrug, Eifersucht, Versöhnung und Verführung. Alle Spielzeiten auf einen Blick

 Ein neunstündiger Orgasmus. Unvorstellbar. Doch mit dieser persönlichen Höchstleistung rückt Ellie Griffin (Diane Keaton) ausgerechnet bei den Vorbereitungen für die Hochzeit ihres Adoptivsohnes heraus. In “The Big Wedding” wird mit Vulgaritäten und sexuellen Verrenkungen nicht gegeizt. Als die cool-ergraute Ellie zehn Jahre nach der Scheidung von Don (Robert De Niro) ins frühere Familienlandhaus zurückkehrt, trifft sie den Ex beim Oralsex auf dem Küchentisch mit seiner Freundin Bebe (Susan Sarandon) an.

Als freche Werbung für ein Potenzmittel wäre die am Donnerstag (6. Juni) in Österreich startende anzügliche Komödie mit ihrer Alt-Star-Besetzung wie geschaffen. Als geistreiche Kinounterhaltung schießt sie allerdings daneben. Regisseur Justin Zackham kann man lediglich die Verpflichtung von Top-Schauspielern zugutehalten. Neben vier Oscar-Preisträgern (De Niro, Sarandon, Keaton und Robin Williams) mischen auch noch Katherine Heigl, Amanda Seyfried, Ben Barnes und Topher Grace mit.

The Big Wedding: Die Geschichte

Das witzig-berührende Drehbuch für die Oldie-Komödie “Das Beste kommt zum Schluss” (mit Jack Nicholson und Morgan Freeman verfilmt) geht auf Zackhams Konto. Auch die Story für “The Big Wedding” hat er sich ausgedacht. Die Idee für seinen Hochzeits-Klamauk ist gar nicht schlecht: Der von Ellie und Don aus Kolumbien adoptierte Sohn Alejandro (Ben Barnes) will heiraten. Dessen leibliche, streng katholische Mutter Madonna (Patricia Rae) fliegt zu der Feier ein. Sie darf nicht erfahren, dass die Adoptiveltern schon lange geschieden sind. Freundin Bebe wird ausquartiert, die Ex-Eheleute müssen eine heile Welt vorgaukeln.

Das ist nur der Anfang vom unlustigen Ende. Zum Griffin-Clan gehören auch noch die schwangere Lyla (Katherine Heigl) und ihr prüder, jungfräulicher Bruder Jared (Topher Grace), der von Sex vor der Ehe nichts wissen will. Erst als die aus Kolumbien mitgereiste Schwester seines Adoptivbruders Alejandro heimlich unter der Tischdecke Hand anlegt, lodert bei ihm die Lust auf. Doch da hat man als Zuschauer längst genug. Auch Braut Missy (Amanda Seyfried) hat wenig zu Lachen. Wenn das Chaos am Höhepunkt angelangt ist, setzt “The Big Wedding” immer noch eine Peinlichkeit drauf.

The Big Wedding: Die Kritik

Als Vorlage dient die schweizerisch-französische Komödie “Mon frère se marie” (“Wie eine richtige Familie”) aus dem Jahr 2006. Hochzeiten mit Katastrophen und einem Kulturclash können geistreicher Stoff sein. Das bewies Oscar-Preisträger Ang Lee vor 20 Jahren mit “Das Hochzeitsbankett”. Darin geht ein in Amerika lebender Homosexueller aus Taiwan eine Scheinehe ein, um seinen traditionellen Eltern ein “normales” Dasein vorzuspielen.

Nia Vardalos landete mit ihrem Film “My Big Fat Greek Wedding” um eine griechisch-amerikanische Hochzeit einen internationalen Kinoerfolg. Auch “Bride Wars – Beste Feindinnen” – mit Anne Hathaway und Kate Hudson als konkurrierende Bräute – rechnet mit den angeblich schönsten Tag im Leben witzig ab.

“The Big Wedding” hat auch lustige Momente, mit Robin Williams als Pater im Beichtstuhl, wenn Sarandon und Keaton über Männer herziehen und der ergraute De Niro sich als Schürzenjäger ins Zeug legt. Doch die Anstrengungen der Hollywood-Oldies können die belanglose Klamotte mit ihren faden Dialogen und abgedroschenen Witzen nicht retten. Zeitlich hält sich die Hochzeit aber im Rahmen: Nach eineinhalb Stunden dürfen die “Big Wedding”-Gäste gehen.

(Red./APA)

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