Thailand ruft Kriegsrecht aus

Der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha hat sich weiter verschärft. Wie das thailändische Militär am Freitag mitteilte, wurde in acht Bezirken nahe der Grenze das Kriegsrecht verhängt. In der betroffenen Region kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
Laut Angaben aus Bangkok setzt die kambodschanische Armee schwere Waffen ein, darunter Artillerie und Raketenwerfer. Im Gegenzug flog die thailändische Luftwaffe Angriffe mit F-16-Kampfjets. Zudem wurden Drohnen eingesetzt, um Raketen und Sprengsätze auf Stellungen der Gegenseite abzuwerfen. Offiziellen Berichten zufolge sind mittlerweile mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen.
Hunderttausende auf der Flucht
Mehr als 100.000 Anwohner wurden aus dem thailändisch-kambodschanischen Grenzgebiet evakuiert. Viele suchten in Tempeln und Notunterkünften Zuflucht.
Der thailändische Übergangsregierungschef Phumtham Wechayachai äußerte sich besorgt über die Entwicklung. "Die Situation könnte sich zu einem Krieg entwickeln", sagte er. Der kambodschanische Premierminister Hun rief Thailand zu einem sofortigen Waffenstillstand auf.
Jahrzehntealter Streit um Grenzverlauf
Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzungen ist ein langjähriger Streit um die genaue Grenzziehung zwischen den beiden Staaten. Immer wieder war es in der Vergangenheit in der Nähe historischer Tempelanlagen zu militärischen Spannungen gekommen.
UNO berät in Sondersitzung
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will noch am Freitagabend zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentreten, um über mögliche Maßnahmen zur Deeskalation zu beraten.
(VOL.AT)