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Thailand: Mindestens zehn Tote bei Unruhen

Bei neuerlicher religiös motivierter Gewalt im Süden Thailands sind seit Mittwoch mindestens zehn Menschen getötet worden. Neun der Opfer waren Buddhisten. Thailands König forderte Zurückhaltung der Regierung.

Allein am Donnerstagmorgen wurden bei mehreren Angriffen in den vorwiegend von Moslems bewohnten südlichen Provinzen Pattani, Songkla und Narathiwat zwei Bahnarbeiter, ein Polizist, ein Verkäufer und ein ehemaliger hochrangiger Distriktbeamter erschossen. Ein buddhistischer Mönch wurde von einem Motorradfahrer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Am Vortag waren fünf Menschen zum Teil mit brutaler Gewalt getötet worden.

Der moslemische Süden war schon immer ein Unruheherd in dem buddhistisch geprägten südostasiatischen Staat. In den 70er und 80er Jahren war er Schauplatz eines Aufstandes von Moslems, die die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Bangkok forderten. Seit in der vergangenen Woche bei einer Demonstration 87 Moslems gewaltsam ums Leben kamen, droht die seit Jahren schwelende Krise zu eskalieren. Eine moslemische Untergrundgruppe schwor in einer Internetbotschaft bereits Rache.

Am Sonntag hatte sich Thailands König Bhumibol Adulyadej in die Krise eingeschaltet und die Regierung zur Zurückhaltung aufgefordert. Nach Warnungen der Vereinten Nationen an ihre Mitarbeiter in Thailand spielte Außenminister Surakiart Sathirathai unterdessen das Ausmaß der Gewalt herunter: „Wir sind jederzeit in der Lage, allen ausländischen Vertretern ausreichend Sicherheit zu gewährleisten“, versicherte er vor Journalisten in Bangkok.

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