Texas: Sturzflut reißt 27 Kinder in Sommercamp in den Tod

Am 4. Juli 2025 stieg der Pegel des Guadalupe River in Zentraltexas innerhalb von 45 Minuten um mehr als acht Meter an. Ausgelöst durch heftige Gewitter, entwickelte sich der ansonsten ruhige Fluss zu einer reißenden Sturzflut. Besonders betroffen war das christliche Sommercamp Camp Mystic in Hunt, wo sich rund 750 Kinder im Alter zwischen neun und zehn Jahren aufhielten.
27 Tote im Kinder-Camp bestätigt
Die Flut riss mehrere Hütten mit sich, viele Kinder wurden im Schlaf überrascht. Bislang wurden 27 Tote bestätigt, darunter auch der langjährige Camp-Direktor Richard Eastland. Zehn weitere Mädchen und eine Betreuerin gelten weiterhin als vermisst. Die Rettungs- und Suchmaßnahmen laufen unter Hochdruck, unterstützt von lokalen Behörden und freiwilligen Helfern.
Warnsystem versagte offenbar
In Texas wächst die Kritik an den Behörden. Bereits am Vortag hatte der Nationale Wetterdienst vor möglichen Sturzfluten gewarnt, doch das Camp wurde nicht evakuiert. Senator Ted Cruz sprach von einem „Albtraum für jede Familie“ und forderte Aufklärung über das Versagen des Warnsystems in Kerr County.
Zentraltexas gehört zur sogenannten „Flash Flood Alley“, einer Region, die aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit besonders anfällig für plötzlich auftretende Flutwellen ist. Experten führen die zunehmende Intensität solcher Ereignisse auch auf klimatische Veränderungen zurück.
Trauer und Gebete für die Opfer
Gouverneur Greg Abbott hat den 7. Juli zum Tag des Gebets erklärt. Er kündigte Unterstützung für die Familien der Opfer und eine Untersuchung der Umstände an. Die Menschen in Texas stehen unter Schock – die Suche nach den Vermissten geht unter schwierigen Bedingungen weiter.
Die verheerende Sturzflut hat nicht nur das Leben von mindestens 104 Menschen gefordert, sondern auch grundlegende Fragen zur Katastrophenvorsorge, Klimaanpassung und politischen Verantwortung aufgeworfen.