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Texas: Kritik an Hinrichtung

Die geplante Hinrichtung eines britischen Strafgefangenen im US-Bundesstaat Texas stößt in Großbritannien auf Kritik. Neue Beweise würden nahe legen, dass der Mann schuldlos sei.

Der Häftling John „Jackie“ Elliott war vor 15 Jahren wegen Vergewaltigung und Mordes einer 18-Jährigen zum Tode verurteilt worden. Die Hinrichtung ist für (den morgigen) Dienstag geplant. Seine letzte Hoffnung ist ein Straferlass durch die texanische Begnadigungskommission, nachdem sein Einspruch beim Obersten Gerichtshof gescheitert ist.

Der britische Parlamentarier Gummer vertritt den Wahlkreis, in dem Elliott 1960 geboren wurde. Er sprach von einem unfairen Gerichtsverfahren. „Ich bin immer mehr von Elliotts Unschuld überzeugt“, sagte der konservative Exminister dem britischen Rundfunksender BBC. „Wir versuchen bis zur letzten Minute, das Urteil umzuwandeln.“ Erst vor wenigen Tagen sei ein neuer Zeuge aufgetaucht, der den Todeskandidaten für unschuldig erklärt habe. Dieser Zeuge schreibe den Mord einem der Mitangeklagten Elliotts zu, der im Prozess gegen ihn ausgesagt und ein milderes Urteil erhalten hatte. Gummer kritisierte zudem, dass es damals keinen Gentest gegeben habe.

Der britische Außenminister Jack Straw hatte die Begnadigungskommission des Staates Texas bereits am vergangenen Donnerstag aufgefordert, Elliotts Todesurteil in eine Haftstrafe umzuwandeln. In Großbritannien wurde die Todesstrafe im Jahr 1965 abgeschafft.

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