Teuerungen halten Österreichs Bevölkerung nicht vom Reisen ab

Die wirtschaftliche Unsicherheit und steigende Preise in nahezu allen Lebensbereichen wirken sich offenbar kaum auf die Reiselust der Österreicherinnen und Österreicher aus. Laut dem aktuellen "Deloitte Summer Survey" planen drei Viertel der Befragten auch heuer zumindest eine Urlaubsreise. Durchschnittlich rund 1.500 Euro pro Person sind dafür vorgesehen. Für die Hälfte der Reisenden bleibt das Urlaubsbudget im Vergleich zum Vorjahr unverändert, während 27 Prozent sogar mehr Geld ausgeben möchten.
Sommerurlaub bleibt Fixpunkt – trotz steigender Lebenshaltungskosten
„Der Sommerurlaub ist den Österreicherinnen und Österreichern heilig – daran kann auch die angespannte wirtschaftliche Entwicklung im Land nichts ändern“, betont Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich.
Europa und Österreich weiterhin beliebt
Fernreisen stehen 2025 kaum auf dem Programm: 71 Prozent der Befragten wollen innerhalb Europas bleiben, 43 Prozent verreisen überhaupt im Inland. Das ist eine erfreuliche Entwicklung für die heimische Tourismusbranche, die weiterhin stark von inländischen Gästen profitiert.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung – aber ohne Mehrkosten
Neben dem Wunsch nach Erholung tritt ein wachsendes Umweltbewusstsein in den Vordergrund. 63 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Urlaub wichtig ist. Viele setzen dabei auf einen schonenden Umgang mit Natur (59 %) und Ressourcen (55 %) oder verzichten bewusst auf das Auto am Urlaubsort (33 %).
„Immer mehr Menschen bemühen sich, ihren CO₂-Ausstoß beim Reisen zu reduzieren. Allerdings sind viele derzeit noch nicht bereit, für den nachhaltigen Urlaub einen Aufpreis zu bezahlen – hier braucht es ein Umdenken“, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.
Öffentlicher Verkehr als Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität
Wirklich klimafreundlich reisen die wenigsten: 60 Prozent treten ihre Reise nach wie vor mit dem eigenen Auto an, 47 Prozent fliegen in den Urlaub. Nur 21 Prozent nutzen die Bahn, 11 Prozent den Bus. Dabei ist laut Studie das Interesse an einer besseren Infrastruktur vorhanden: 77 Prozent wünschen sich mehr öffentlichen Nahverkehr an Urlaubsorten, 76 Prozent fordern einen Ausbau der Bahnverbindungen.

„Bewusstes Reisen abseits vom Massentourismus rückt immer mehr in den Fokus. Jetzt gilt es, dieses wachsende Bedürfnis auch mit einem entsprechenden Angebot zu bedienen“, fasst Harald Breit zusammen. „Politik und Tourismusbranche sind gleichermaßen gefordert. Auf lange Sicht bieten nachhaltige Angebote einen echten Wettbewerbsvorteil.“
(Red.)