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Teuerster Wahlkampf in US-Geschichte

Im Endspurt des teuersten Wahlkampfs in der Geschichte der USA haben sich der amtierende Präsident George W. Bush, und John Kerry auf zentrale Botschaften zur nationalen Sicherheit und auf Sozialthemen konzentriert.

Die Kontrahenten sollen mehr als 600 Mio. Dollar (471 Mio. Euro) in den Wahlkampf investiert haben, drei mal so viel wie vor vier Jahren.

Der Ausgang der Urnengangs am Dienstag (MEZ: Nacht auf Mittwoch) bleibt indes weiterhin völlig offen, Demoskopen erwarten die höchste Wahlbeteiligung seit 1992. Laut einer im Auftrag von „Wall Street Journal“ (WSJ) und dem US-Sender NBC in Auftrag gegebenen und am Sonntag veröffentlichten Umfrage kommt Bush auf 48 Prozent, sein Herausforderer Kerry auf 47 Prozent. Für den unabhängigen Kandidaten Ralph Nader ermittelte die Umfrage ein Prozent. Die Fehlerquote wurde mit 3,1 Prozent angegeben, daher ist ein Sieg von Bush ebenso plausibel wie ein Sieg von Kerry.

Da in den USA für den Sieg die Zahl der errungenen Wahlmänner-Stimmen aus den einzelnen Bundesstaaten wichtig ist, konzentrierten sich beide Kandidaten in den letzten Wahlkampftagen fast ausschließlich auf die „swing states“ Florida, Ohio und Pennsylvania. In diesen Staaten, wo sich bisher keine eindeutige Mehrheit abzeichnete, sind insgesamt 68 Wahlmänner-Stimmen zu holen – Bush und Kerry liegen aber je nach Umfrage zirka 40 Wahlmänner-Stimmen auseinander. Der Sieg in zweien dieser drei Staaten könnte also wahlentscheidend sein. In jedem der 50 Bundesstaaten sowie in Washington DC stellt der Kandidat mit den meisten Stimmen alle Wahlleute. Für den Einzug ins Weiße Haus sind mindestens 270 dieser insgesamt 538 Wahlleute erforderlich.

Nach den Problemen bei der Stimmenauszählung vor vier Jahren – damals entschieden 537 Stimmen in Florida über den Einzug Bushs ins Weiße Haus – haben beide Lager ihre Anwälte mobilisiert, um rechtzeitig juristische Schritte zu ergreifen.

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