Testamente: Zwölfter Prozesstag zu Ende - nur ein Testament verhandelt

Der Hauptangeklagte Jürgen H. sagt seit Montag aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes nicht mehr aus, seine Angaben werden aus den Protokollen vorgelesen. An sich müsste dies zur Beschleunigung des Prozesses beitragen, die Befragungen der Angeklagten Clemens M. und Kurt T. zogen sich jedoch in die Länge. Schlussendlich konnte am zwölften Prozesstag nur die Verlassenschaftssache Mirjana Marusic behandelt werden.
“Kann mich nicht erinnern”
Im Fall Marusic angeklagt und einvernommen wurden Jürgen H., Clemens M. und Kurt T., bereits verurteilt sind Markus H., Udo H. und Sabine L. (Nachlesen: Die Urteile). Wie schon in den Prozesstagen zuvor kämpften die Beschuldigten wieder mit Erinnerungslücken, die Befragungen brachten wenig Neues ans Licht. Sowohl Kurt T. als auch Clemens M. erklärten, der Prozess würde sie belasten und es ginge ihnen schlecht. Jürgen H. erklärte, er müsse starke Medikamente einnehmen, seine Angaben werden seit Montag aus den Protokollen verlesen.
Testament ging auf Postweg verloren
In der Verlassenschaft Mirjana Marusic ging es um rund 320.000 Euro, Erben waren nicht vorhanden. Auch hier sollen die Angeklagten ein Testament gefälscht haben, um an die Erbschaft zu gelangen. Dieses Testament erweckte jedoch frühzeitig Verdacht: Per richterlichem Beschluss sollte es ans Bundeskriminalamt Wien geschickt und überprüft werden, wo es allerdings nie ankam. Laut den Angeklagten ging das Testament auf dem Postweg verloren.
Ratz am 29. Mai wieder vor Gericht
Der Prozess wurde am späten Nachmittag schließlich auf den 29. Mai vertagt, die ersten Zeugenbefragungen nimmt Richter Posch damit nach Pfingsten vor. An diesem dreizehnten Prozesstag wird auch die suspendierte Richterin Kornelia Ratz wieder auf der Anklagebank Platz nehmen.(VPI)