Besonders schlecht schneidet beim Test verpackter Schinken ab. Mehr als die Hälfte der 17 untersuchten Produkte enthält zu viel Wasser oder ist mit Keimen belastet. Seit dem bisher letzten Test vor acht Jahren habe sich kaum etwas geändert, zog das Magazin “Konsument” Bilanz.
Der Großteil der getesteten Produkte stammte aus Supermarktregalen, die offen angebotenen Toastschinken aus deren Feinkostabteilungen sowie den Filialen großer Fleischereiketten. Zusätzlich gingen die Tester zu AGM und Metro einkaufen. Neun Produkte wurden verpackt gekauft, der Rest offen.
Toastschinken oft mit Keimen belastet
“Sauschlecht” könne einem werden, was die Mikrobiologie und die Zusammensetzung mancher Toastschinken betrifft, schimpften die Konsumentenschützer. In einem Produkt entdeckten sie Fäkalkeime in stark erhöhtem Ausmaß. Das weise auf Hygienemängel bei der Herstellung hin. “Bei vier weiteren Proben fanden wir eine erhöhte Gesamtkeimzahl. Hier wurde entweder nicht ganz sauber gearbeitet oder auf der Verpackung eine zu lange Mindesthaltbarkeit angegeben”, kritisierte der “Konsument”.
Offener Toastschinken schneidet besser ab
Nur vier verpackte Toastschinken seien am Ende der Haltbarkeitsfrist mikrobiologisch in Ordnung gewesen. “Immerhin fanden wir wenigstens keine pathogenen, also krank machenden Bakterien wie z. B. Listerien.” Beim offen angebotenen Toastschinken fielen die Ergebnisse deutlich besser aus. Hier gab es weder erhöhte Keimzahlen noch Fäkalkeime.
Wassergehalt grundsätzlich sehr hoch
Wie in jedem Kochschinken findet sich in Toastschinken viel Wasser: laut der Untersuchung 75 bis 77 Prozent. Je zwei verpackte und zwei offene Produkte überschritten den Grenzwert beim Wasser-Eiweiß-Verhältnis und wurden als “mit Wasser aufgespritzte Schinken” und somit “verfälscht” beurteilt. “Hätten wir ein Ampelsystem zur Kennzeichnung von Nährstoffen wie in Großbritannien, würde bei jedem Toastschinken das rote Licht leuchten”, warnten die Tester.
(APA/Red)