Terrorverdacht in London: Österreicher festgenommen

Dem 30-Jährigen werden laut einem Bericht der "Daily Mail" (Montag) die Sammlung von Informationen zu terroristischen Zwecken vorgeworfen, wie der "Kurier" (online) am Dienstag berichtete. Zuvor hatten mehrere österreichische Zeitungen in ihren Dienstagsausgaben die Festnahme vermeldet.
In London wurde ein Österreicher wegen Terrorverdacht verhaftet
Das Außenministerium bestätigte das Faktum der Festnahme am Dienstag auf Anfrage gegenüber der APA: "Wir können bestätigen, dass die österreichische Botschaft in London von den britischen Behörden über die Festnahme eines österreichischen Staatsbürgers informiert wurde." Aus Datenschutzgründen könnten keine näheren Informationen zu dem Fall veröffentlicht werden, hieß es.
30-jähriger Österreicher im Chiswick Business Park verhaftet
Laut dem "Daily-Mail"-Bericht soll der Mann bereits am Samstag im Chiswick Business Park im Westen von London festgenommen worden sein. Das Studio des TV-Senders "Iran International", der gegenüber dem iranischen Regime kritisch auftritt, befindet sich in einem der Bürohäuser auf diesem Gelände im Stadtteil Gunnersbury. Der Sender deutete auf seiner Homepage in einem Bericht über die Festnahme an, der Österreicher könnte die Niederlassung des Mediums ausspioniert haben. "Iran International" soll demnach bereits im November von den britischen Behörden gewarnt worden, dass seine Journalisten im Visier "iranischer Agenten" stünden.
Festgenommener soll am Dienstag vor Gericht erscheinen
Der Festgenommene soll laut dem Bericht der "Daily Mail" am heutigen Dienstag um 14.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) erneut vor Gericht erscheinen. Eine erste Anhörung am Montag sei wegen einer noch fehlenden Strafverfolgungsgenehmigung sowie Problemen mit dem Dolmetscher vertagt worden. Dem Mann wird laut "Iran International" ein Verstoß gegen Paragraf 58 des Anti-Terror-Gesetzes (Terrorism Act) aus dem Jahr 2000 vorgeworfen. Dieser stellt unter Strafe, wenn jemand "Informationen sammelt oder aufzeichnet, die für eine Person, die eine terroristische Handlung begeht oder vorbereitet, von Nutzen sein könnten". Das britische Recht verfolgt derartige Taten mit Haftstrafen bis zu 15 Jahren.
(APA/Red)