Terrorgefahr - USA: Staatsbürger sollen dringend Jemen verlassen
Laut Außenamt der USA gelte die Aufforderung zum Verlassen des Landes wegen der “extrem hohen Bedrohung” auch für alle Mitarbeiter im Staatsdienst im Jemen, die nicht unbedingt für Notdienste benötigt würden. Es herrsche große Sorge vor Anschlägen auf US-Niederlassungen, Unternehmen und westliche Einrichtungen, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag weiter.
Al-Kaida rief zu Anschlägen auf
Zuvor hatten die USA die Schließung von rund zwei Dutzend diplomatischen Auslandsvertretungen veranlasst. Anlass hierfür boten US-Medien zufolge Absprachen zwischen dem Terrornetzwerk Al-Kaida und dessen Ableger auf der arabischen Halbinsel (AQAP): Demnach hatte Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri in abgefangenen Botschaften an AQAP-Führer Nasser al-Wuhaischi schon für vergangenen Sonntag zu Anschlägen aufgerufen.
Liste mit 25 Terrorverdächtigen
Vor dem Hintergrund der Terrorwarnungen im arabischen Raum haben Jemens Behörden eine Liste mit 25 gesuchten Verdächtigen veröffentlicht. Es handle sich um Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida, die wegen mutmaßlicher Anschlagspläne gesucht würden, teilte das Verteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag mit.
Sie hätten “Terrorattacken während der letzten Tage des Fastenmonats Ramadan” sowie zum islamischen Fastenbrechen Eid al-Fitr Ende dieser Woche geplant. Die Regierung lobte eine Belohnung von 23.000 Dollar (umgerechnet 17.300 Euro) für Hinweise aus, die zu ihrer Ergreifung führen.
USA machen Jagd auf Verdächtige
Einer der gelisteten Verdächtigen wurde am Dienstagmorgen bei einem US-Drohnenangriff im Jemen getötet. Insgesamt seien vier mutmaßliche Al-Kaida-Mitglieder bei dem Angriff auf ihr Fahrzeug in der östlichen Provinz Marib getötet worden, teilten ein Stammesangehöriger sowie die amtliche Nachrichtenagentur Saba mit.
Die Lage vor allem im Jemen ist derzeit höchst angespannt. Grund dafür sind weltweite Terrorwarnungen, die die USA und auch die Polizeiorganisation Interpol in den vergangenen Tagen herausgegeben hatten. Washington fußte seine Warnung laut der US-Tageszeitung “New York Times” auf ein abgehörtes Gespräch zwischen führenden Al-Kaida-Vertretern. Deutschland und weitere westliche Staaten schlossen daraufhin ihre Botschaften in der Hauptstadt Sanaa. Dem Auswärtigen Amt zufolge soll die deutsche Vertretung “bis auf Weiteres” geschlossen bleiben. (red/APA/AFP)