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Terrorangst in weiten Teilen der Welt

Zur Weihnachtszeit sind wegen befürchteter Terroranschläge Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Die Polizei warnte vor der Gefahr neuer Anschläge während der Feiertage.

Mögliche Ziele seien westliche Einrichtungen vor allem der USA und Israels, hieß es in einem vertraulichen Polizeidokument. Der Iran verstärkte nach Anschlagswarnungen den Schutz der Botschaften Großbritanniens, der Türkei und der Schweiz. Terrorwarnungen gab es auch für Japan, Saudiarabien und Bahrain.

In dem türkischen Polizeidokument vom 22. Dezember, das am Mittwoch den Nachrichtenagenturen AFP und AP vorlag, hieß es, mehrere Attentäter seien bereits aus Syrien in die Türkei eingereist. Geplant sei ein neuer „großangelegter” Anschlag nach dem Vorbild der Attentate von Istanbul im vergangenen Monat. Die Vorbereitungen für eine dritte Anschlagswelle seien den Erkenntnissen zufolge abgeschlossen. Entsprechende Warnungen gab es auch für Japan, Saudiarabien und Bahrain.

Bei vier Selbstmordanschlägen in Istanbul auf zwei Synagogen und zwei britische Einrichtungen waren am 15. und am 20. November insgesamt 62 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Polizeimitarbeiter leiteten das interne geheimdienstliche Papier an Sicherheitsbeauftragte großer Einkaufszentren und Banken in der Türkei weiter, wodurch es an die breitere Öffentlichkeit gelangte. Der Polizeichef von Istanbul, Celalettin Cerrah, sagte der Zeitung „Milliyet”, die beiden verantwortlichen Beamten seien vom Dienst suspendiert worden.

Das Dokument wurde von zwei ranghohen Polizeivertretern unterzeichnet, darunter dem Leiter der Sicherheitsbehörde in Istanbul. Im Einzelnen wird vor möglichen Anschlägen auf westliche und israelische Einrichtungen sowie auf das Einkaufszentrum Akmerkez in Istanbul gewarnt. Als Zeitraum wurde die Weihnachtswoche genannt, beginnend am 24. Dezember. Bei Selbstmordanschlägen auf zwei Synagogen und zwei britische Einrichtungen in Istanbul wurden im November 62 Menschen getötet.

Japan verstärkte unterdessen seine Beobachtung der moslemischen Gemeinden im Land. Das Terrornetzwerk El Kaida hatte Japan in der vergangenen Woche als potenzielles Terrorziel genannt, weil die Regierung 1.000 Soldaten in den Irak entsenden will. In einem Geheimdienstbericht der Behörde für Öffentliche Sicherheit hieß es, angesichts dieser Warnung sei es notwendig, intensiv nach Anzeichen möglicher Terrorplanungen zu suchen.

Nach der Terrorwarnung der USA für Saudiarabien bemühten sich Ausländer dort, in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung zu treten. Es gebe keine Panik, die Menschen seien aber besorgt, sagte der Manager der Wohnanlage Seder in der Hauptstadt Riad, Richard May. Die Anlage gilt als mögliches Angriffsziel.

Die USA rechneten für die Feiertage auch mit einem möglichen Terroranschlag in Bahrain. Die US-Botschaft in dem Golfstaat sprach am Dienstag von entsprechenden Hinweisen. Sie rief die Amerikaner in Bahrain auf, Ansammlungen westlicher Ausländer zu vermeiden und auf unnötige Fahrten möglichst zu verzichten. Die Warnung gelte bis zum 2. Jänner, hieß es in der Erklärung. Der Inselstaat Bahrain im Persischen Golf ist ein enger Verbündeter Washingtons. Dort ist auch die 5. US-Flotte stationiert.

Im Iran wurden die Sicherheitsvorkehrungen vor den Botschaften der Schweiz, der Türkei und Großbritanniens verstärkt. Außenminister Kamal Kharrasi erklärte am Mittwoch, es lägen Berichte über mögliche Anschläge vor. Er sprach von Vorsichtsmaßnahmen. „Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen um diese Botschaften verschärft, nachdem wir Informationen über mögliche Anschläge erhalten haben”, äußerte sich hingegen der Vizegouverneur Teherans, Ali Tala, konkreter. Die Schweiz vertritt diplomatisch die USA, die seit der Besetzung ihrer Teheraner Botschaft durch Moslem-Extremisten im Zuge der islamischen Revolution 1979 ihre offiziellen Beziehungen zum Iran abgebrochen haben.

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