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Terror in Karachi

Nach einer Bombenexplosion im pakistanischen Karachi sind drei Tote aufgefunden worden, die jedoch offenbar schon vor der Detonation umgebracht worden waren.

Die Opfer seien mit durchgeschnittener Kehle entdeckt worden, teilte Polizeipräsident Munir Sheikh am Donnerstagmorgen mit. Zudem seien sie an Händen und Füßen gefesselt gewesen. Es habe sich dabei um eine christliche Sicherheitskraft des mazedonischen Honorarkonsulats sowie um zwei Pakistanis, einen Mann und eine Frau, gehandelt. Der Polizeichef der Provinz Sindh, Syed Kamal Shah, sagte vor Reportern, es handle sich offenbar um einen Terroranschlag. Tatverdächtige gebe es allerdings noch nicht.

Der Sprengsatz war demnach gegen 1.00 Uhr morgens Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) vor dem Büro von Honorarkonsul Bilal Qureshi explodiert, der sich zu diesem Zeitpunkt an einem anderen Ort aufgehalten habe. Der Konsul ist kein Mazedonier, sondern der Bruder des ehemaligen pakistanischen Ministerpräsidenten Moeen Qureshi.

Die südpakistanische Hafenstadt war seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wiederholt zum Schauplatz von Gewalt geworden. Westliche und christliche Einrichtungen wurden wiederholt angegriffen, seit Präsident Pervez Musharraf sich im Kampf gegen den Terrorismus auf die Seite der USA stellte.

Ende September waren bewaffnete Männer in das Büro einer christlichen Hilfsorganisation eingedrungen und hatten mindestens sieben Angestellte erschossen. Anfang Mai des Jahres wurden bei einem Selbstmordanschlag in der pakistanischen Hafenstadt Dutzende Menschen getötet, darunter elf Franzosen. In Karachi wurde im Mai auch die Leiche des Monate zuvor entführten amerikanischen Journalisten Daniel Pearl entdeckt.

Private Motive unwahrscheinlich

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