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Termin- und Zeitdruck nimmt weiter zu

Der Zeitdruck wird zunehmend als Belastung empfunden.
Der Zeitdruck wird zunehmend als Belastung empfunden. ©Bilderbox
Wenn das Vorarlberger Arbeitsinspektorat meldet, dass es noch nie so viele Klagen wegen Arbeitsüberlastung gegeben hat, kann AK-Präsident Hubert Hämmerle das durchaus nachvollziehen: „Diese Ergebnisse decken sich mit den Fakten unserer Betriebsräteumfrage, die wir im Krisenjahr 2009 unter dem Titel Krisen-Stimmungen durchgeführt haben“.

Bereits damals berichteten die Betriebsräte von starken Steigerungsraten bei körperlichen und psychischen Belastungen.

Wurde bei der Umfrage unter 160 Betriebsräten vor allem der drastische Anstieg psychischer Belastungen am Arbeitsplatz thematisiert überragte auch hier ein Faktor alle anderen deutlich – nämlich der Termin- und Zeitdruck. Wurde dieser bereits vor der Krise als sehr hoch eingeschätzt, gab es im Krisenjahr 2009 noch einmal einen Anstieg um 9 Prozent. Der in einer Prognose erwartete weitere Anstieg ist laut den Zahlen des Arbeitsinspektorats jetzt auch tatsächlich eingetreten. Weitere negative Faktoren sind ein hoher Verantwortungsdruck und ein zu hohes Arbeitsvolumen. Besonders betroffen waren in der Krise davon die Bereiche Transport und Verkehr.

Zeitdruck wird zunehmend zum Problem

Ebenfalls in diese Richtung weist eine Erhebung der Statistik Austria. Zum Thema „Arbeitsunfälle und arbeitsbezogene Gesundheitsprobleme“ heißt es in der Arbeitskräfteerhebung 2007: „Rund ein Drittel der erwerbstätigen Österreicherinnen und Österreicher waren zum Befragungszeitpunkt zumindest einem psychischen Belastungsfaktor am Arbeitsplatz ausgesetzt. Am häufigsten litten die Erwerbstätigen unter Zeitdruck bzw. Überbeanspruchung.“

Und auch in punkto „fehlende Mitarbeiter“ sieht sich Präsident Hämmerle bestätigt: „Wir haben in der Krise immer wieder darauf hingewiesen, dass Kurzarbeit für alle Beteiligten mehr Sinn macht als krisenbedingte Kündigungen. Damals wurden wir von zahlreichen Unternehmensführern und Wirtschaftsvertretern nicht ernst genommen. Jetzt zeigt sich, dass es doch der bessere Weg war. Denn während den einen die Mitarbeiter fehlen und in diesen Betrieben bis zum Anschlag gearbeitet werden muss, konnten andere, die ihre Mitarbeiter behalten haben, voll durchstarten“, weiß Hämmerle, der hofft, „dass das bis zur nächsten Krise in den Köpfen der Entscheidungsträger auch hängen bleibt“.

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