AA

"Tempo 100"-Diskussion und keine Ende in Sicht

Auch der Verkehr muss Klimaschutzziele erreichen, sagt die deutsche Umweltministerin Lemke.
Auch der Verkehr muss Klimaschutzziele erreichen, sagt die deutsche Umweltministerin Lemke. ©VOL.AT, Canva
Jetzt könnte es selbst im Mutterland der unbegrenzten Autobahnen, in Deutschland, eine Bremse für alle Verfechter der schnelleren automobilen Fortbewegung geben.
Tempo 100: Das denken Vorarlberger
(V+): Die Folgen von Tempo 100

Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke fordert mehr Anstrengungen für Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr - und bringt dazu ein Tempolimit auf Autobahnen ins Spiel. Ein Tempolimit könne einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz leisten, so Lemke: "Auch der Verkehr muss die Klimaschutzziele erreichen, genau wie alle anderen Sektoren auch."

Jetzt auf VOL.AT lesen

Dies sei die Position des Bundesumweltministeriums und sehr vieler Expertinnen und Experten. Der Ausbau der Elektromobilität allein, den Deutschland ehrgeizig vorantreibe, reiche nicht aus, so Lemke.

Das Klima-Argument

Angesichts der Klimakrise fordern Aktivisten der "Letzten Generation", gemeinhin oft als "Klima-Kleber" tituliert, auch in Österreich ein Tempolimit von 100 km/h auf den Autobahnen. Eine Maßnahme mit der im Individualverkehr der CO2-Ausstoß um rund ein Viertel reduziert werden könnte.

Allerdings stößt diese Forderung be der schwarz-grünen Bundesregierung weiter auf taube Ohren, die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler wollte entsprechende Pläne in der Vergangenheit noch nicht einmal diskutieren, seien ÖVP, SPÖ, FPÖ und NEOS dagegen. Man setze
auf einzelne Projekte, um mit Geschwindigkeitsbegrenzungen verkehrslenkend einzugreifen.

Unter dem Strich steht: Verhindern würden ein generelles Tempo 100 die politischen Mitbewerber, während die grüne Ministerin bemüht ist die Vorteile einer Geschwindigkeitsreduzierung bezüglich Kosten, Energieersparnis und Umwelt hervorzuheben.

Sollten im Nachbar- und großen Auto-Land Deutschland auch die letzten unbegrenzten Autobahnen reguliert, beziehungsweise sogar ein "Tempo 100" eingeführt werden, müsste sich wohl auch die österreichische Politik die Frage stellen, ob ein Festhalten an Tempo 130 politisch noch zeitgemäß ist. Das Argument angesichts einer starken Auto-Industrie keine Arbeitsplätze mit einer solchen Temporeduktion gefährden zu wollen, wäre angesichts einer deutschen Kehrtwende zu diesem Thema kaum mehr haltbar.

Zahlreiche Experten streichen bereits jetzt die Vorteile einer solchen Geschwindigkeistreduktion aus vor allem Umwelt- und Sicherheits-Überlegungen hervor.

(APA/VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • "Tempo 100"-Diskussion und keine Ende in Sicht