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Temelin-Hearing: Hofburg wurde geräumt

Mit Pfeifkonzerten und Spechchören unterbrachen Umweltschützer das Temelin-Hearing in der Wiener Hofburg - Polizei musste das Gebäude räumen.

Nach dem Scheitern scheitern aller Vermittlungsversuche musste die Polizei am Dienstagvormittag die Redoutensaals in der Wiener Hofburg räumen. Umweltschützer hatten zuvor durch ein Pfeifkonzert und Sprechchöre den Beginn des öffentlichen Hearings zum tschechischen Atomkraftwerk Temelin zu verhindern gesucht. Auch nach dreimaliger Aufforderung durch die Polizei stellten sie ihre Proteste nicht ein. Darauf wurden sie von den Sicherheitskräften aus dem Saal getragen.
Die Kundgebungsteilnehmer leisteten keinen Widerstand, sondern setzten nur ihr Pfeifkonzert fort.

Mit über eineinhalbstündiger Verspätung hat dann das öffentliche Hearing zum umstrittenen Atomkraftwerk Temelin begonnen. Der Sektionschef des Umweltministeriums, Ernst Streeruwitz, konnte das Hearing gegen 10.30 Uhr offiziell eröffnen.

Streeruwitz bedauerte sowohl die Protestaktion als auch den nötig gewordenen Polizeieinsatz. Er betonte nochmals, dass die lautstarke Unterbrechung des Hearings durch die Atomgegner keinesfalls die richtige Form sein könne, Meinungsverschiedenheiten bezüglich des AKW Temelin auszutragen. Er akzeptiere allerdings „völlig“ die gleichzeitig stattfindenden Protestkundgebungen am Josefsplatz vor der Hofburg. Streeruwitz sprach wörtlich von einer „sensiblen Situation“, auf die bereits zuvor der tschechische Intellektuelle und Schriftsteller Pavel Kohout hingewiesen hatte.

„Das heute stattfindende Hearing ist nur ein Schritt in einem langen Prozess“, erklärte Streeruwitz und versicherte, dass der Prozess zur Umweltverträglichkeitsprüfung des südböhmischen AKW auch nach dem Hearing, in dem österreichische und tschechische Experten und Politiker zu Wort kommen werden, fortgesetzt würde.

Redaktion: Birgit Tayerle

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