Teilzeitquoten bei Lehrern: Deutliche Unterschiede in Bundesländern

Insgesamt ein Drittel der Lehrkräfte arbeitet Teilzeit - das gilt sowohl für Bundeslehrer (AHS, BMHS; 34 Prozent) als auch Landeslehrer (Volksschulen, Mittelschulen, Berufsschulen, Sonderschulen, Polytechnische Schulen; 33 Prozent).
Nach Bundesland zeigen sich aber teils deutliche Unterschiede, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS durch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖV). Die NEOS fordern von ihm grundlegende Reformen.
Deutliche Bundesländer-Unterschiede bei Lehrer-Teilzeit
Am höchsten ist die Teilzeitquote demnach im Westen: Bei den Bundeslehrern liegt Vorarlberg klar an der Spitze - dort arbeitet fast jede zweite AHS/BMHS-Lehrkraft (44 Prozent) nur Teilzeit. Es folgen Oberösterreich und Tirol (je 39 Prozent). Bei den Landeslehrern ist das Bild ähnlich: Hier liegen Tirol (44 Prozent) und Vorarlberg (43 Prozent) an der Spitze, gefolgt von Oberösterreich (42 Prozent) und Salzburg (41 Prozent).

Umgekehrt sind die Teilzeitquoten in Kärnten (19,2 Prozent bei den Bundeslehrern bzw. 19,8 Prozent bei den Landeslehrern) sowie im Burgenland (28,7 und 19,4 Prozent) am geringsten. Die Bundeshauptstadt Wien liegt bei den Bundeslehrern fast exakt im Durchschnitt, bei den Landeslehrern deutlich unter dem Schnitt (26,5 Prozent).
NEOS kritisieren "Ideenlosigkeit" des Bildungsministers
Für NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ist auffällig, dass gerade in ÖVP-geführten Ländern wie Vorarlberg und Tirol fast die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer trotz Lehrkräftemangels nur Teilzeit arbeitet.
"Dass Bildungsminister Polaschek außer Mitarbeitergesprächen an den Schulen keinerlei Maßnahmen plant, um Teilzeitbeschäftigte für mehr Stunden zu gewinnen, zeigt die Ideenlosigkeit des Ministers." Es brauche bessere Arbeitsbedingungen, moderne Arbeitsplätze und viel weniger Bürokratie. "Zu glauben, dass die Verkürzung der Lehramtsausbildung allein reicht, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen, ist naiv."
(APA/Red)