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Teil des Lösegeldes gefunden

Bei der Suche nach dem entführten Bankierssohn Jakob von Metzler ist die Polizei auf einen Teil des Lösegeldes gestoßen. LKA wertet in Wald entdeckte Spur aus.

Polizeisprecher sagten am Dienstag, in der Wohnung eines festgenommenen Tatverdächtigen seien fünf Tage nach der Entführung mehrere zehntausend Euro sichergestellt worden, bei denen es sich um einen Teil des Lösegeldes in Höhe von einer Million Euro zu handeln scheine. Bei einer Durchsuchungsaktion am Langener Waldsee wurden zudem Kleidungsstücke gefunden. Es war aber zunächst unklar, ob sie dem Elfjährigen gehörten.

Das Waldstück südlich von Frankfurt wurde seit der Nacht zum Dienstag nach einem Hinweis eines der Festgenommenen durchsucht. Er hatte erklärt, dass Jakob in einer Hütte festgehalten werde. Die Polizei brach mehrere Hütten auf und fand dabei nach Angaben eines Sprechers eine Spur, die zurzeit im Landeskriminalamt ausgewertet wird. Genauere Angaben sollten eventuell auf einer Pressekonferenz um 14.00 Uhr gemacht werden; Angaben des Nachrichtensenders ntv, wonach es sich um Blutspuren handeln soll, wollte die Polizei nicht bestätigen.

Am Mittag hatte sich die Suche am Langener Waldsee auf Bootshäuser eines Yachtclubs konzentriert. Die Polizei fand zudem ein Zelt, bei dem aber zunächst nicht klar war, ob es in Zusammenhang mit der Entführung steht. Gegen 12.00 Uhr gab es Hinweise, dass die Polizei eine Entdeckung gemacht hatte, eine Bestätigung gab es aber nicht.

Jakob war am Freitag auf dem Nachhauseweg von der Schule entführt worden und ist seither verschwunden. Die Familie hatte eine Million Euro Lösegeld bezahlt, die Entführer ließen den Jungen aber nicht frei. Daraufhin war die Polizei am Montag an die Öffentlichkeit gegangen. Zunächst war ein 16 und 24 Jahre altes Pärchen festgenommen worden, das „am Tatgeschehen beteiligt“ gewesen sei. In der Nacht zum Dienstag nahm die Polizei zwei weitere tatverdächtige Personen in Gewahrsam. Dabei handelt es sich um ein Bruderpaar aus Frankfurt im Alter von 21 und 23 Jahren.

Der 1,45 Meter große, mittelblonde Jakob war am Freitag auf dem Nachhauseweg von der Schule nahe des Elternhauses im Stadtteil Sachsenhausen verschleppt worden. Er hatte vormittags die Carl-Schurz-Schule in der Holbeinstraße besucht. Ein Mitschüler berichtete, dass er gegen 10.30 Uhr an der Haltestelle Mörfelder Landstraße/Stresemannallee aus dem Bus gestiegen war. Er hatte nur noch einen kurzen Fußweg, kam aber nicht zuhause an. Etwa eine Stunde später spielten die Entführer der Familie ein Schreiben mit der Geldforderung zu. Gegen Zahlung von einer Million Euro wollten sie Jakob unversehrt freilassen. Dies geschah aber trotz Zahlung nicht.

Der Elfjährige ist laut Polizei etwa 1,45 Meter groß, hat mittelblonde, kurze Haare und blaue Augen. Am Freitag trug er eine sandfarbene Hose, einen blau-weiß gestreiften Baumwollpullover mit Querstreifen (blaue, dicke Streifen, weiße, schmale Streifen), ein Hemd mit Kragen und weiße Schuhe der Marke „Puma“. Der Bub hatte zudem einen schwarzen Rucksack aus Nylonstoff mit aufgesetzter Reißverschlusstasche der Marke „Eastpack“ dabei. Hinweise nimmt die Polizei rund um die Uhr unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800-100-8011 entgegen.

Jakobs Eltern wurden von Polizeipsychologen betreut. Sein Vater ist der Bankier Friedrich von Metzler. Die private Investmentbank Metzler wurde vor mehr als 320 Jahren gegründet und ist nach eigenen Angaben die älteste deutsche Privatbank, die ausschließlich im Besitz der Gründerfamilie ist.

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