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Teheran: Iran verzichtet nicht auf Atomtechnologie

Der Iran lässt sich seine Atomtechnologie auf keinen Fall nehmen, unterstrich einer der einflussreichsten Ayatollahs. Neben den USA plädiert auch das EU-Trio für schärferes Vorgehen und droht mit der Einschaltung des Sicherheitsrates.

Ayatollah Ahmad al Jannati sagte in einer Ansprache zum Freitagsgebet in Teheran, in dieser Frage stehe das ganze Volk geschlossen hinter seinem Führer Ayatollah Ali Khamenei.Jannati ist Sekretär des Wächterrates, des obersten Gremiums der islamischen Republik.

Der Geistliche reagierte damit auf den Druck der USA, die mit Sanktionen gegen den Iran gedroht haben, falls Teheran nicht auf die Anreicherung von Uran und damit auf die Voraussetzung für ein nukleares Waffenprogramm verzichte. Auch das EU-Trio Frankreich, Großbritannien und Deutschland verlangten, dass der Iran die gesamte Verarbeitung und die Anreicherung von Uran nachweislich aussetze, um der andernfalls wahrscheinlichen Einschaltung des UNO-Sicherheitsrat zu entgehen.

In der kommenden Woche tritt der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO in Wien zusammen, um sich mit dem Fall zu beschäftigen. Jannati erklärte, dass Iran alle Bedingungen gegenüber der IAEO erfüllt habe.
Der Iran bestreitet Pläne zur Entwicklung von Atomwaffen. Die USA werfen dem Land hingegen vor, hinter seinem zivilen Atomprogramm die Entwicklung von Atomwaffen zu verbergen.
Am Dienstag hatte der Iran Bereitschaft signalisiert, seinen vorläufigen Verzicht auf die Anreicherung von Uran zu erweitern. Strittig ist Diplomaten zufolge jedoch die Auslegung. Das EU-Trio und IAEO-Chef Mohamed ElBaradei beharrten darauf, dass damit auch die Verarbeitung von Uran gestoppt werden müsse, während der Iran sage, dies sei nie Teil der Abmachung gewesen.

Erst kürzlich teilte der Iran die Absicht mit, 37 Tonnen „Yellow Cake“-Uran in Uran-Hexafluorid umwandeln zu wollen, das als gasförmiger Stoff für den Einsatz in Anreicherungszentrifugen verwendet werden kann. Experten zufolge würde diese Menge nach einem Verfahren mit weiterer Anreicherung für mindestens eine Atombombe ausreichen.

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