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Ted 2 - Trailer und Kritik zum Film

Wieso sollte man sich etwas Neues einfallen lassen, wenn bewährte Rezepte so gut funktionieren? Das scheint sich US-Komiker Seth MacFarlane gedacht zu haben, als es an die Fortsetzung seines Regiedebüts "Ted" ging.

Eroberte der “Family Guy”-Erfinder vor drei Jahren mit dem derben Plüschbären weltweit die Kinosäle, liefert er mit dem Sequel nun aber nur einen schalen Aufguss ab.

Ted 2: Die Geschichte

Die simpel “Ted 2” betitelte Komödie, für die MacFarlane nicht nur am Regiestuhl Platz nahm, sondern dem zotteligen Tunichtgut im Original auch neuerlich seine Stimme lieh, dreht sich im Kern um die Frage: Kann man den zum Leben erwachten Teddybären als Person betrachten – oder ist er doch nur eine “Sache”? Angestachelt durch den Wunsch, mit seiner Frau Tami-Lynn (Jessica Barth) ein Kind zu adoptieren, liefert sich Ted in den knapp zwei Stunden einen Kampf mit den US-amerikanischen Behörden. Dabei stets an seiner Seite: Mark Wahlberg als sein bester Freund John Bennett, mit leerem Blick und aktuell ohne “love interest”. Das bleibt allerdings nicht lange so, zumindest darauf ist in Hollywood Verlass.

Zählen kann man auch auf den jenseitigen Geschmack von MacFarlane. Freunde des ersten Teils sowie seiner Zeichentrick-Projekte werden erleichtert sein zu hören, dass dem 41-Jährigen immer noch nichts heilig ist. Fäkalwitze und derbe sexuelle Anspielungen sind dabei gelinde gesagt noch das Harmloseste. Und natürlich kommt die Schauspielelite nicht zu kurz, sondern darf sich gleich selbst lächerlich machen – etwa Liam Neeson, der als Supermarktkunde seine Frühstückscerealien in bester Junkiemanier ersteht. Weitere Auftritte gibt es von Football-Star Tom Brady, Morgan Freeman oder “Flash Gordon”-Darsteller Sam Jones.

Ted 2: Die Kritik

Ihre Sache recht gut machen Giovanni Ribisi, der wieder als psychopathischer Ted-Fanatiker Donny in Erscheinung tritt, sowie die neu zum Cast hinzugestoßene Amanda Seyfried. Als kiffende Anwältin Samantha Jackson scheint sie für Ted und John genau die Richtige zu sein, um ihre Anliegen zu vertreten – und zusätzlich noch eine ganze Menge Spaß zu haben. Da rückt die eigentliche Mission, die das Trio schlussendlich bis zur Comic Con nach New York führt, schon mal in den Hintergrund.

Eine Neuerung stellt die Synchronisation für heimische Kinobesucher dar: Hierzulande hört man nämlich den Grazer Schauspieler Stefan Puntigam, sobald Ted zu einer seiner unzähligen Schimpftiraden ansetzt. Ein wirklicher Mehrwert ist es zwar nicht, wenn man statt hundertfachem “Arsch” nun “Oasch” zu hören bekommt. Allerdings wurden ein paar Details eingebaut, die dann doch Lokalkolorit versprühen, wenn Ted etwa von Paradeisern redet oder Wichswitze über das AMS macht.

Insgesamt will MacFarlane, der gemeinsam mit Alec Sulkin und Wellesley Wild für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, meist zu viel. So geraten die eingestreuten Verneigungen vor dem alten Hollywood, wie eine kitschige Tierszene am Lagerfeuer oder die groß choreografierte Tanzsequenz zu Beginn, zwar amüsant, fördern aber die inkonsequente Entwicklung der Geschichte nur umso deutlicher zutage. Zugegeben: Hier erwartet man sich nicht zwingend Kontinuität und Logik, sind es doch oft die unerwarteten Nebenschauplätze, die wirkliche Lacher bereithalten. Diese retten über den zwiespältigen Gesamteindruck allerdings nicht hinweg.

(APA)

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