Technisches Museum: Wiedereröffnung
Nach der Wiedereröffnung des Technischen Museums Wien am kommenden Donnerstag (17. Juni) kann das neurenovierte Haus gleich ein Jubiläum feiern: Am 20. Juni 1909, also vor 90 Jahren, erfolgte die Grundsteinlegung für den geplanten Museumsbau. Die Eröffnung des Hauses fand am 6. Mai 1918 statt.
1842 wurde diese Sammlung mit dem in das Polytechnische Institut übertragenen Technischen Kabinett, der Modellsammlung und anderen Beständen zum Technologischen Kabinett vereinigt. Im Zuge der Vorbereitungen für das 60-Jahre-Jubiläum des Regierungsantrittes Kaiser Franz Josephs im Jahr 1908 entschloß man sich, ein “Technisches Museum für Industrie und Gewerbe” zu gründen. In den darauffolgenden Jahren wurden dem Haus u.a. die Sammlungen des Technologischen Kabinetts, des Museums der Geschichte der österreichischen Arbeit, des kaiserlich-königlichen Eisenbahnmuseums, des Post- und Telegraphenmuseums und des Gewerbehygienischen Museums eingegliedert.
Das Konzept des Museums wurde von Wilhelm Exner ausgearbeitet. Die Präsentation beinhaltete sowohl die technische Entwicklung im 19. Jahrhundert als auch die jeweils neuesten Errungenschaften in den einzelnen Gebieten. Möglichst vollständige Objektreihen zeigten ganze Arbeitsverfahren oder den historischen Wandel von Arbeitsprozessen. Dieses damals moderne Konzept blieb bis zur Schließung des Hauses im Jahr 1992 in vielen Abteilungen unangetastet.
In den Jahrzehnten nach der Eröffnung standen für Instandhaltungsarbeiten am TMW nur bescheidene Mittel zur Verfügung. Daher verlor das Gebäude im Laufe der achtziger Jahre so an Substanz, daß eine Generalsanierung nicht mehr aufzuschieben war. Am 1. September 1992 wurde das Haus geschlossen und für die Umbauarbeiten vollständig geräumt. Die Generalsanierung wurde im März 1997 abgeschlossen. Für die Planung des neuen Eingangsbereiches und die Außenraumgestaltung zeichnete das Architektenteam “Atelier in der Schönbrunnerstraße” verantwortlich. Mit der Neugestaltung des Museums und dem Bereich Graphic Design wurden das Architektenteam Michl-Zehetner-Zschokke beziehungsweise das Büro Bohatsch beauftragt. (9.6.99)