Im Hinblick auf das psychiatrische Sachverständigengutachten, demzufolge der 38-Jährige an einer paranoiden Schizophrenie, einer dissoziale Persönlichkeitsstörung und dem so genannten Capgras-Syndrom leidet – er glaubt über weite Strecken, er sei durch einen Doppelgänger ausgetauscht worden – gingen die Geschworenen von einer Zurechnungsunfähigkeit zum Tatzeitpunkt aus und leisteten dem Unterbringungsantrag der Staatsanwaltschaft Folge.
Wir machen gegen das Urteil nichts. Und Sie schauen, dass Sie gesund werden. Alles Gute!, zeigte sich die Verteidigerin mit der Entscheidung des Gerichts einverstanden und rang damit ihrem emotionslos, starr auf der Anklagebank sitzenden Mandanten ein Ist in Ordnung ab.
Dieser hatte sich im vergangenen Herbst vor der Hofburg an einem auf Fahrgäste wartenden Taxi vorbei gezwängt. Weil er dabei anstreifte, ließ der neben dem Auto stehende Taxler eine knappe Bemerkung fallen. Das kostete ihn das Leben: Der 38-Jährige zog ein Messer und versetzte dem gebürtigen Ägypter einen Stich ins Herz.
Er bedaure den Reflex, gab der Mann in der vergangenen Woche beim Prozessauftakt zu Protokoll. Der ehemalige Gymnasiast war in Folge langjährigen Drogenmissbrauchs abgestürzt. Als er nach seinem Job auch noch seiner Wohnung verlustig ging, verlor er jeglichen Halt. Regelrechte Alkoholexzesse begünstigten die weitere Ausprägung seiner psychiatrischen Erkrankungen. Nach seiner Festnahme musste er von der Justizanstalt Josefstadt sicherheitshalber in eine Sonderstrafanstalt verlegt werden, da er ständig Tötungsfantasien verbalisierte.