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Taxi-Raubüberfälle stark gestiegen: "Typisches Großstadtphänomen"

Raubüberfälle auf Taxler ein "typisches Großstadtphänomen"
Raubüberfälle auf Taxler ein "typisches Großstadtphänomen" ©bilderbox.at
25 Raubüberfälle auf Taxilenker sind von Jänner bis Juli 2009 in Wien verübt worden. Normaler Alltag für die Taxler? "Das ist nicht so alarmierend", meint Christof Hetzmannseder, Leiter der Wiener Kriminalpolizei.
Archiv: Stadtreporter Video - Wie sicher fühlen sich Wiens Taxler?

Delikte in diesem Bereich “sind ein typisches Großstadtphänomen”, meinte Andreas Curda, Geschäftsführer der Fachgruppe für Beförderungsgewerbe mit Pkw der Wirtschaftskammer Wien, zur APA.

Der sprunghafte Anstieg im heurigen Jahr sei mit dem generellen Anstieg der Kriminalität zu erklären. Vermutlich ist “das eine Parallelverschiebung in unser Gewerbe”, meinte Curda. Ähnlich sieht man es bei der Polizei. Nachdem man die Geschäftsraube auf Selbstbedienungsläden eindämmen konnte, zeigte sich eine Zunahme bei den Tankstellen- und Taxiüberfällen, sagte Hetzmannseder. Einen veränderten Modus Operandi oder mehr Aggressivität der Taxiräuber könne man nicht feststellen.

Warum gerade die Wiener Taxifahrer am stärksten betroffen seien, “ist ein großstädtisches Problem”. Am Land kennt der Taxifahrer seine Gäste ja meist persönlich, meinte Curda. Ähnlich wie in der Bundeshauptstadt sei die Situation auch in Graz und Salzburg, aber “in anderem Umfang”. Laut Bundeskriminalamt (BK) wurden in Oberösterreich in den ersten sieben Monaten des heurigen Jahres fünf Überfälle auf Taxilenker angezeigt (2008: 1), in der Steiermark waren es drei (2008: 1), in Niederösterreich und in Salzburg ebenfalls jeweils einer, in Tirol und Vorarlberg, Kärnten und dem Burgenland gab es keine derartigen Übergriffe.

“Vorsicht ist wichtig”, es sei aber laut Innung nicht so, dass jetzt große Aufregung unter den Taxifahrern herrsche, sagte Curda. Die starke Zunahme an Überfällen sei aber freilich nicht erfreulich, sagte der Vorsitzende der Innung. Die Fahrer würden laufend von Beamten des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes geschult, wie man sich bei Überfällen richtig verhält, um sein Leben bestmöglich zu schützen. “Dass man nicht den starken Mann spielen soll”, sagte Curda.

Sehr gut angenommen werde von den Fahrern der SMS-Infodienst der Polizei, wo Warnungen an Taxilenker ausgegeben werden oder Infos nach erfolgten Überfällen. Jedes Fahrzeug müsse laut Curda außerdem mit einer Alarmanlage ausgestattet sein, die per Funkverbindung einen Überfall meldet. “Wir haben den Unternehmen auch Videoüberwachung angeboten”, was laut dem Innungschef aber für viele zu kostspielig sei. Taxifahrern wird auch eine Beschränkung ihres Wechselgeldes auf nicht mehr als 50 Euro empfohlen. Die verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei laufe bereits seit einigen Jahren. Die Überfallszahlen seien dadurch auch zurückgegangen.

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