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Taxi-Demo in Wien: Autokorso zieht durch die Innenstadt

Taxler-Demo in Wien für Tarifreform und Gebietsschutz.
Taxler-Demo in Wien für Tarifreform und Gebietsschutz. ©APA/GEORG HOCHMUTH
In Wien demonstrieren heute zahlreiche unabhängige Taxiunternehmer. Mit einem Autokorso und einer Kundgebung am Heldenplatz machten sie auf Missstände in der Branche aufmerksam.

In Wien fand am Mittwoch eine kurzfristig angesetzte Demonstration von Taxiunternehmen statt. Laut Veranstalter nahmen daran über 2.000 Taxifahrerinnen und Taxifahrer teil, die zu Mittag über die Reichsbrücke in die Innenstadt zum Heldenplatz fuhren. Mittlerweile ging der Protest planmäßig zu Ende. Die Taxler sehen sich gegenüber Fahrtendiensten wie Uber und den großen Funkzentralen benachteiligt und fordern einen Gebietsschutz und mehr Engagement der Wirtschaftskammer.

Die Protestfahrt sorgte für größere Staus auf der Wagramer Straße und im innerstädtischen Bereich, wobei sich in der Innenstadt die Situation laut ÖAMTC noch einmal verschärft hat. Kurz nach 15:00 Uhr herrschte demnach am Franz-Josefs-Kai Stillstand, auf der weiteren Strecke von der Urania bis zur Lerchenfelder Straße und der linken Wienzeile staute es sich erheblich. Leichte Auswirkungen durch den Ausweichverkehr gebe es auch auf der Südost-Tangente. Das Ende der Protestmaßnahmen ist für 16:30 Uhr angesetzt.

Wettbewerbsverzerrung gegenüber Uber

Für den Sprecher der Taxiunternehmen, Omer Kavusah, liegt derzeit einiges im Argen in seiner Branche. Er sieht keine faire Preisverteilung zwischen Anbietern wie Uber und den Funkzentralen auf der einen Seite, und den Taxlern am Standplatz auf der anderen Seite. Erstere könnten 20-prozentige Zu- und Abschläge fordern, was Letzteren verwehrt bleibe. Dies sei eine klare Wettbewerbsverzerrung.

Weiters fordert Kavusah einen Gebietsschutz, sprich: Nur Taxler mit Wiener Kennzeichen in Wien. Denn es käme immer wieder vor, dass Anbieter wie Uber Taxifahrer aus den Umlandgemeinden von Wien mit Aufträgen versorgen würden. Des weiteren wünschen sich die Protestierenden eine "verlässliche und integre Interessenvertretung durch die Taxiinnung".

Taxler-Protest in Wien unter dem Motto "Stoppt das Chaos"

Die Veranstalter betonen, dass die Demonstration unter dem Motto "StopptDasChaos"ausschließlich von unabhängigen Wiener Taxiunternehmern und Lenkern "ohne politische Funktion, ohne parteipolitische Einflussnahme und ohne Bindung zur Wirtschaftskammer" getragen wird. Am 9. Dezember soll der Protest seine Fortsetzung finden.

Und darum geht es den Veranstaltern: Sie fordern unter anderem eine "verlässliche und integre Interessenvertretung durch die Taxiinnung", sowie einen einheitlichen und verbindlichen Taxitarif für alle Personenfahrten in Wien inklusive einer Abschaffung des Preisbandes. Des weiteren wollen sie einen Gebietsschutz und eine verstärkte Kontrolle der Gewerbeberechtigungen.

Frächter-Demo kurzfristig abgesagt

Detail am Rande: Ursprünglich wollten heute die Frächter in Wien demonstrieren, wie sie das bereits im Sommer getan hatten. Damals ging es um die Mauterhöhung für Lkw, die nun von der Regierung in abgeschwächter Form umgesetzt wurde. Aufgrund einer verbesserten Gesprächsbasis mit dem Verkehrsministerium wurde daher der heutige Lkw-Korso abgesagt.

(APA/Red)

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